An den KFC Uerdingen denkt Patrick Pflücke nur ungerne zurück. Der heute 25-Jährige stand zwischen 2018 und 2020 bei den Krefeldern in der 3. Liga unter Vertrag, war damals von der U23 von Borussia Dortmund an die Grotenburg gewechselt. Ein Fehler, wie er heute selber sagt.
Im Interview mit transfermarkt.de bezeichnete Pflücke den Wechsel als „falsche Entscheidung“: „Ich wurde zu dem Zeitpunkt falsch beraten und hätte noch ein Jahr länger beim BVB spielen sollen, um danach den nächsten Schritt zu gehen. Also sind es in dem Sinne zwei verlorene Jahre.“ In den beiden Saison kam Pflücke immerhin auf 50 Einsätze, gesetzt war er nie.
Wie kannst du gegen Paddy Pflücke, der 1,20 Meter groß ist, einen Zweikampf verlieren?‘. Der Satz hat sich bei mir ins Gehirn gebrannt.
Patrick Pflücke
Doch neben den durchwachsenen Erlebnissen im sportlichen Bereich, war viel schlimmer, was neben dem Platz passiert ist. Ständige Unsicherheit, wo gespielt wird, immer wieder ausbleibende Gehaltszahlungen. Die Strukturen hätten damals im Verein unter dem ehemaligen Investor Mikhail Ponomarev einfach nicht gestimmt. Sogar seine Frau habe ihn irgendwann gefragt, wo eigentlich sein Talent geblieben ist. Im Alter von 14 Jahren wurde Pflücke immerhin von internationalen Top-Klubs beobachtet. Pflücke: „Der schlimmste Moment, an den ich immer noch denke, war, als der eigene Trainer zu einem Mitspieler von mir sagte, nachdem er einen körperlichen Zweikampf gegen mich verlor: ‚Wie kannst du gegen Paddy Pflücke, der 1,20 Meter groß ist, einen Zweikampf verlieren?‘. Der Satz hat sich bei mir ins Gehirn gebrannt.“
Im Sommer 2020 wagte er dann den Schritt zu Roda Kerkrade in die zweite niederländische Liga. Der Klub habe ihm „all das gegeben, was ich zuvor vermisst habe“. 77 Pflichtspiele mit 27 Toren und 21 Vorlagen sprechen eine deutliche Sprache. Den Aufstieg in die Eredivisie sollte ihnen jedoch nicht gelingen. Dennoch blickt er positiv auf die vergangenen beiden Jahre zurück: „ Ich konnte wieder ich selbst sein und mein Spiel spielen. Zudem habe ich mich sowohl sportlich als auch menschlich weiterentwickelt, und dafür bin ich dem ganzen Verein für immer dankbar.“