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Ratingen 04/19
Simon Busch über seine Erfahrungen in den USA

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Ratingen 04/19: Simon Busch über seine Erfahrungen in den USA
Foto: privat
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Simon Busch spielte für ein College in New York. Seit dem Winter ist er für Ratingen 04/19 in der Oberliga Niederrhein aktiv und erzählt von Erfahrungen in den USA.

Die Erfahrung aus einer komplett anderen Fußballwelt bringt Simon Busch mit. Seit dem Winter spielt der 22-Jährige bei Ratingen 04/19 in Oberliga Niederrhein. Vorher war er in Amerika bei den Manhattan Jaspers auf dem College aktiv und spricht selbst von „gefühlt 1000 Unterschieden zum europäischen System.“

Von Fortuna Düsseldorf zum Manhattan College

Busch wurde bei Fortuna Düsseldorf in der Jugend ausgebildet und war früher Innenverteidiger. Heute sieht er sich eher auf der Sechser-Position. 2018 stand der gebürtige Duisburger, damals in der U19 von Fortuna Düsseldorf aktiv, dann vor einer weitreichenden Entscheidung: „Ich wollte studieren und hätte in der U23 von Fortuna weitermachen können. Das wäre aber schwierig mit einem Studium zu kombinieren gewesen. Studieren wollte ich aber – wer weiß, vielleicht klappt das mit dem Fußball ja nicht.“

Plötzlich tat sich für Busch aber eine Tür auf. „Über eine Agentur wurde ich vom Trainer der Manhattan Jaspers kontaktiert.“ So bekam er die Möglichkeit, „Finance“ am Manhattan College in New York zu studieren. „Ich wollte sowieso was mit BWL studieren und dann habe ich das Stipendium angenommen“, sagt der Verteidiger.

Anderer Saison-Rhythmus als in Deutschland

In den USA angekommen, lernte er Fußball unter ganz anderen Umständen kennen. „Die Saison wird im Vollsemester gespielt, sprich: Im August beginnt die Vorbereitung und je nachdem, wie weit man in den Playoffs kommt, endet die Saison Ende November oder im Dezember.“

In der Gruppenphase spielt jeder gegen jeden und die Top Sechs der Division gehen in die Playoffs. „Wir sind dreimal im Viertelfinale ausgeschieden. 2020 war ich wegen Corona in Deutschland“, erklärt Busch seine Erfolge mit den Jaspers. Die restliche Zeit des Jahres wird trainiert und es finden Freundschaftsspiele statt.

Dabei spielte er in einem Team, das von dem schottischen Trainer bewusst aus Europäern zusammengestellt wurde. „In meinem ersten Jahr hatten wir glaube ich 16 Nationalitäten im Team“, erinnert er sich. Die Spiele fanden im gesamten Bundesstaat New York statt. Da dauerten die Auswärtsfahrten auch mal acht Stunden – für einen Weg.

Intensive Spiele

Angesprochen auf das Niveau in der College Liga findet der Ex-Fortune: „Taktisch und technisch ist das Niveau schlechter, aber körperlich sind die Spiele viel intensiver.“ So entwickelte sich auch Busch körperlich weiter. „Man geht sehr oft ins Gym und in meinem ersten Semester habe ich elf Kilo zugenommen“, schmunzelt er.

Die höhere Intensität ist auch auf andere Regeln zurückzuführen: In der College-Liga sind in der zweiten Halbzeit willkürliche Wechsel möglich. Auch ausgewechselte Spieler dürfen wieder rein. „Die Intensität lässt nicht nach der 60 Minute nach“, vergleicht er und sagt: „Außerdem ist der Abpfiff der Abpfiff.“ Was er damit meint ist, dass in den College-Ligen die Zeit beispielsweise bei Standards gestoppt wird. Nachspielzeit gibt es dann logischerweise nicht.

Fußball inzwischen Sport Nummer drei

Fußball wird laut Busch in den USA „generell immer beliebter. Kicken hat inzwischen Baseball von Platz drei der Sportarten verdrängt.“ Die ersten beiden Plätze belegen American Football und Basketball. „Die MLS-Teams hatten Jugend-Mannschaften, haben diese aber jetzt eingestampft. Die College-Ligen sind sozusagen die zweiten Ligen“ umreißt er das komplizierte System. Die besten College-Ligen gibt es in Florida und Kalifornien, da dort die Universitäten um die 80.000 Studenten haben. „Auf meinem College waren 5000“, ordnet der 22-Jährige ein.

Nun ist er seit Dezember zurück in Düsseldorf und über Freunde kam der Kontakt zu Ratingen 04/19 zustande. „Das ist bei mir in der Nähe und die Vorbereitung hatte ich bei Ratingen auch schon mitgemacht“, erklärt Busch, der jetzt erstmal Praktika macht.

Wegen Ausfällen: Plötzlich Linksverteidiger

Im Testspiel am Sonntag gegen den SV Bergisch Gladbach lief er in neuer Rolle als Linksverteidiger auf. „Uns fehlen momentan wegen Corona und Verletzungen viele gute Jungs. Es wäre schön, wenn es in der Tabelle noch weiter nach oben geht, doch das wird schwer“, findet Busch, der „viel Spielpraxis sammeln will.“

Ob er noch Kontakt hat in die USA? „Ich habe gestern meine letzte Klasse abgeschlossen und im Mai werde ich wohl zur Abschlussfeier nochmal rüberfliegen.“ Bis dahin wird Busch noch viele Spiele für Ratingen absolvieren und sich vielleicht auch wieder an die Fußballkultur im Revier gewöhnt haben.

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