Denn spätestens nach der 1:2 (0:1)-Niederlage gegen den SV Bergisch Gladbach hat jetzt der Abstiegskampf für den SCW begonnen.
„Sicherlich müssen wir aufpassen nicht abzurutschen, aber die Saison ist ja auch noch lang genug“, wollte Hernes Trainer Klaus Täuber nichts vom Absturz in den Tabellenkeller wissen. Und der Ex-Profi legte nach: „Im März kommen die Spiele gegen die direkten Konkurrenten. Und die müssen wir dann gewinnen. So lange mache ich mir aber keine Sorgen, denn die Mannschaft ist stark genug, um nichts mit dem Existenzkampf zu tun zu haben.“
Doch sie ist nicht stark genug, um sich gegen das bisherige Kellerkind zu behaupten. Die Gastgeber hatten zwar ein deutliches Chancenplus, aber alleine René Lewejohann verballerte gleich vier Großchancen fahrlässig. „Wir müssen einfach effektiver werden, denn spielerisch sind wir gar nicht schlecht“, wollte Täuber seinem Team keinen großen Vorwurf machen.
Wie man nicht schön, dafür aber erfolgreich spielt, zeigten die Gäste. Nach einem Rempler von Samed Sazoglu fiel Gladbachs Ajet Shabani im Strafraum und Schiedsrichter Lennart Brüggemann zeigte sofort auf den Punkt. „Das war ein klarer Elfer“, gestand Täuber. Die Chance ließ sich Bastian Volkert nicht entgehen - 1:0 für den SV (25.).
Die Westfalia zeigte sich nur kurz beeindruckt und marschierte sofort wieder nach vorne. Als Sebastian Freyni in der 53. Minute dann den Ausgleich erzielte, schien die Partie zu kippen. Weil der SCW allerdings weiterhin reihenweise Fahrkarten zog, schlug der SV in der Nachspielzeit noch einmal zu. „Bergisch Gladbach war nur mit langen, hohen Bällen gefährlich“, berichtete Täuber, der auch die Ampelkarte für Tim Kilian wegen wiederholten Foulspiels akzeptierte (88.).
Und so wurde der SCW in Unterzahl kurz vor dem Abpfiff von Hayrettin Maslar mit dem 1:2 bestraft (90.). Täuber: „In Velbert haben wir auch schon in den letzten Sekunden verloren, deshalb ist die Niederlage sehr bitter. Schließlich hätten wir von den Chancen her klar gewinnen müssen. Das ist sehr unglücklich und es ist die grausame Seite des Fußballs.“ Für die Westfalia bleibt nur zu hoffen, dass sie den Tiefflug in den nächsten Wochen stoppt und keine Bruchlandung am Serienende verkraften muss.