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SGW: Geld wird knapp
Die Mannschaft wartet wieder auf Gehalt

Wattenscheid: Es fehlt mal wieder Geld
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Der Winter wird hart. Erst recht für den Amateurfußball. Schneebedeckte Tribünen, matschiges Geläuf oder gefrorene Plätze sorgen regelmäßig für Spielausfälle.

Und damit auch für Lücken in der Budgetplanung der kleinen Klubs. In Wattenscheid scheint jedoch schon vor dem ersten Schneefall ein großes Loch im Etat zu klaffen. Die NRW-Liga-Akteure warten seit drei Wochen auf das Oktober-Gehalt. Wie in Mannschaftskreisen zu hören ist, soll der Vorsitzende Christoph Jacob dem Team am Montag mitgeteilt haben, dass es derzeit „ein paar Probleme“ gäbe. Auch wenn es vor Wochenfrist zum wiederholten Male aus eben jenem Munde noch hieß, dass „die Saison finanziell gesichert“ sei.

Fakt ist: Bis zum Ende der Spielzeit fehlt den 09ern Stand jetzt – mal wieder - ein hoher, fünfstelliger Betrag im Vereinssäckel, um den Rest der Saison zu finanzieren. Nicht zuletzt aus diesem Grund sollen die Mitgliedsbeiträge auf freiwilliger Basis erhöht werden und einen Monat eher den Weg auf das Konto der Sportgemeinschaft finden (RS berichtete).

Doch selbst das wird RS-Informationen zufolge nicht ausreichen, um die erneute Finanzkrise an der Lohrheide zu verhindern. Sollte bis zum Start der Rückrunde kein Hauptsponsor gefunden werden, wird wohl mal wieder der Pleitegeier seine Kreise über dem Lohrheidestadion ziehen. Völlig unklar ist zudem, welche Folgen der Tod von Mäzen Klaus Steilmann, der den Verein bis zuletzt mit mehr als 150.000 Euro jährlich unterstützt hatte, auf die Finanzsituation des Klubs haben wird. Jacob wollte die Informationen zwar nicht bestätigen, deutete aber an, „dass man spätestens zum Beginn der Rückrunde einen Hauptsponsor präsentieren wird“. Auch das hören die leidgeprüften Anhänger der Sportgemeinschaft nicht zum ersten Mal.

Natürlich drängt sich die Frage auf, wie es trotz geringer Personalkosten - kaum ein Akteur der NRW-Liga-Mannschaft soll mehr als 400 Euro verdienen - schon wieder zu Liquiditätsproblemen kommen kann. „Es ist weiterhin so, dass ständig Altlasten auftauchen“, erklärt Jacob, „zum Beispiel Gerichtsprozesse oder irgendwelche Hotel-Rechnungen aus der Frauenabteilung.“ Zudem konnten die Verantwortlichen der 09-Ladies ihre Einnahmenplanung nicht ausreichend erfüllen. „Auf Vermarktungsebene kommt da nichts. Das reißt riesige Löcher in unsere Planung“, führt der Vorstands-Chef aus.

Könnte eine Ausgliederung der Abteilung Abhilfe schaffen? Jacob: „Aus wirtschaftlicher Sicht gibt es keine Gründe, die dagegen sprechen. Die Abteilung ist hoch defizitär.“ Zudem ist das Tischtuch innerhalb des Klubs spätestens seit dem Vorwurf der sexistischen Beleidigung, den Team-Manager Peter Oelmann in der vergangenen Woche öffentlich äußerte, hoffnungslos zerschnitten. Es wird also mal wieder erhöhten Redebedarf an der Lohrheide geben. Positiv ist jedoch, dass Jacob, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, intern recht offen mit der Problematik umgeht.

Die Mannschaft wurde informiert, und "spätestens in der kommenden Woche sind die Probleme mit dem Oktober-Gehalt geklärt", versprach Jacob im Anschluss an das Spiel gegen Fortuna Köln. Wir dürfen gespannt sein.

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