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SG Schönebeck
"Das ist ein Pflegefall"

SG Schönebeck: Toptorjäger spurlos verschwunden
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"Wir wollen zurück in die Landesliga", so lautete das ehrgeizige Ziel der SG Schönebeck nach dem unrühmlichen Doppelabstieg im vergangenen Sommer.

Das Team von der Ardelhütte hatte für dieses Unterfangen sowohl den Spielerkader als auch die Trainerbank hochkarätig verstärkt. Mit Christian Petereit und Mike Tullberg führen zwei Ex-Profis die Regie an der Außenlinie. Akteure wie Komba Guillit Okalo, Basar Baylar oder Janus Briks sind innerhalb der Essener Fußballszene ebenfalls klangvolle Namen. Dass diese alleine jedoch keinen Erfolg versprechen, hat sich nicht nur in der Kreisliga A herumgesprochen. Am vergangenen Montag blamierten sich die ambitionierten Schönebecker bis auf die Knochen und unterlagen mit 2:6 im Derby bei der Zweitvertretung der DJK Adler Frintrop, die ihrerseits um den Klassenerhalt kämpft. Angesichts von acht Zählern Rückstand auf die beiden Spitzenplätze ist der Aufstiegszug vorzeitig ohne die SGS abgefahren.


Seit mehreren Wochen beschäftigt sich Schönebecks Sportlicher Leiter Dietmar Krippel mit der Frage, warum sein für Kreisliga-Verhältnisse hochkarätig besetztes Team derart enttäuschende Leistungen abruft. Denn laut seiner Meinung könnte die Mannschaft "ohne Probleme in der Landesliga mitspielen." Ein Großteil habe allerdings noch nicht begriffen, dass in der Kreisliga A ganz bestimmte Tugenden gefragt sind. "Ohne Kampf kann man in dieser Spielklasse keinen Blumentopf gewinnen", sagt Krippel. "Einige Herren sind aber nicht bereit, genau das zu tun. Stattdessen gehen die Leute lieber spazieren und lassen sich den Schneid abkaufen. Es ist offenbar wichtiger, dass die Haare richtig liegen und jeder unverletzt vom Feld kommt. Der Vorstand ist von dieser Arbeitsauffassung maßlos enttäuscht. Wir haben die Faxen endgültig dicke", poltert Krippel.

Torjäger Briks "spurlos verschwunden"

Nicht nur die nicht erbrachten Leistungen an den Spieltagen machten den Klub-Verantwortlichen in den letzten Wochen zu schaffen. Seit der Winterpause müssen die Essener aus unerklärlichen Gründen auf ihren Toptorjäger Janus Briks verzichten. Der Angreifer sei "spurlos verschwunden" und seit Anfang des Jahres nicht mehr aufgetaucht. In der Hinrunde war Briks mit bärenstarken 19 Treffern in elf Spielen hauptverantwortlich dafür, dass die SGS den Anschluss an die Aufstiegsränge halten konnte. "Das ist ein Pflegefall", sagt Krippel über den Goalgetter, den er aus gemeinsamen Mülheimer Zeiten kennt. "Der Verein hat so viel für ihn gemacht. Wir haben ihm eine Arbeitsstelle besorgt und ihm auch anderweitig unter die Arme gegriffen. Und dann bekommen wir so etwas als Dank zurück. Er hat sich nicht mehr gemeldet und geht auch nichts an sein Telefon, wenn wir ihn anrufen. Das ist eine ganz große Sauerei."

Das Trainerduo Petereit/Tullberg ist von der harschen Kritik hingegen nicht betroffen. Schon vor einigen Wochen einigten sich beide Parteien darauf, die Zusammenarbeit um eine weitere Saison fortzusetzen. "An den beiden ist der Negativlauf der letzten Wochen mit Sicherheit nicht festzumachen. Die Trainer bewerten die Lage ähnlich wie ich", sagt Krippel, fügt aber vielsagend hinzu: "Falls das bis zum Ende der Saison so weitergeht, müssen wir uns alle etwas einfallen lassen."

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