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SF Altenessen 1918
Schlammschlacht nach KSK-Urteil

Altenessen 18: Schwere Vorwürfe gegen die Spruchkammer
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A-Ligist SF Altenessen 18 muss ein komplettes Jahr auf seinen Mittelfeldregisseur Hakan Albayrak verzichten. Grund ist eine Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter.

Diese beging der Kapitän der Sportfreunde am 4. September im Heimspiel gegen TuS 84/10 Bergeborbeck. Nachdem Albayrak mit einer Gelb-Roten Karte des Feldes verwiesen wurde, ließ er sich zu einer Tätlichkeit hinreißen und rempelte den Unparteiischen Carsten Schmitz im Vorbeigehen an. Der Deutsch-Türke wurde für diese Aktion in der vergangenen Woche von der Essener Kreisspruchkammer für ein Jahr aus dem Verkehr gezogen.

Empörung auf Altenessener Seite

Ein Entschluss, der auf Seiten der Altenessener für reichlich Empörung sorgt. Im Kreuzfeuer der Kritik steht der 1. Vorsitzende der Spruchkammer, Karl Schüller. Dieser habe, laut 18-Coach Dietmar Krause, Albayrak und den Verantwortlichen der Altenessener im Vorfeld der Verhandlung "eine Strafe zwischen acht und zwölf Wochen versprochen", falls der Beschuldigte die Tat zugeben und sich entschuldigen würde. "Herr Schüller hat unseren Spieler dazu gedrängt, ein Schuldgeständnis abzulegen, was auch erfolgt ist. Weshalb es dennoch zu dieser drastischen Strafe gekommen ist, kann ich absolut nicht nachvollziehen", sagte Krause und ergänzte: "Natürlich durfte sich Hakan dazu nicht hinreißen lassen. Trotz allem war es nicht so schlimm, dass er ein Jahr pausieren muss. Wir haben einen Anwalt eingeschaltet und werden gegen dieses Urteil vorgehen."

Schüller, der bei der besagten Begegnung persönlich vor Ort war, bezeichnete diesen Vorwurf als "unhaltbar": "Ich habe niemandem etwas versprochen, dazu bin ich auch nicht befugt, da ich nicht der alleinige Entscheidungsträger bin", betonte der Vorsitzende der Spruchkammer. "Herr Albayrak hat den Schiedsrichter mit voller Absicht attackiert, was korrekterweise als Tätlichkeit ausgelegt wurde. Dem Spieler blieb keine andere Wahl, als die Tat zuzugeben. Von einer Strafe zwischen acht und zwölf Wochen war jedoch nie die Rede."

Schwere Vorwürfe gegen Schüller

Krause, der am Wüllnerskamp in seine dritte Trainersaison geht, richtete eine weitere schwere Anschuldigung in Richtung Schüller, die sogar politischer Natur ist. Nach Einschätzung des Übungsleiters habe das Verhalten Schüllers etwas mit dem Namen Albayrak zu tun: "Herr Schüller hat während der Verhandlung gesagt, dass wir in den Essener Ligen ein Migrantenproblem haben. Dafür gibt es von unserer Seite vier Zeugen. Er wurde auch von seinen Beisitzern energisch zurechtgewiesen. Ich kann mir gut vorstellen, was er damit gemeint hat. Es ist aus meiner Sicht absolut unverständlich, dass solche Personen eine Entscheidungsgewalt in unserem Sport besitzen", ließ Krause seinem Zorn freien Lauf.

"Die Beschuldigungen entbehren jeder Grundlage"

Schüller reagierte speziell in diesem Fall aufgebracht auf die Aussagen des Altenessener Trainers. Den erhobenen Vorwurf wies er "mit allem Nachdruck" zurück, auch wenn er sich an den Zusammenhang der erwähnten Aussage nicht mehr erinnern könne: "Ich nehme an, dass ich das in einem anderen Kontext gesagt habe, der damit absolut nichts zu tun hat. Die Nationalität stand auf keinen Fall im Zusammenhang mit dem Urteil. Diese Beschuldigungen entbehren jeder Grundlage", versichert Schüller.

Die Schlammschlacht zwischen beiden Parteien dürfte bald in die nächste Runde gehen. Wie bereits erwähnt, kündigten die Verantwortlichen der Altenessener an, gegen den Beschluss Berufung einzulegen.

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