Vor drei Wochen sind Erhan Albayrak und Cem Karaca in die Türkei geflogen. Der Grund: Sie haben auf einen Trainerjob beim türkischen Traditionsklub Denizlispor gehofft. Das dortige Präsidium war mit dem damals aktuellen Trainer Mesut Bakkal unzufrieden und hatte das Trainerduo zum Vorstellungsgespräch nach Antalya eingeladen.
Für die beiden Trainer wäre das durchaus ein Karrieresprung gewesen. Denn Denizlispor ist keine kleine Nummer in der Türkei. Vor einem Jahr spielte das ehemalige Team des Ex-Dortmunders Neven Subotic noch in der Süper Lig, also der höchsten Spielklasse in der Türkei. Inzwischen steht der Verein in der der zweiten türkischen Liga auf dem letzten Platz.
Der Trainerwechsel ist auch inzwischen vollzogen worden. Allerdings sind Albayrak, der bei seinen letzten Stationen stets als Co-Trainer von Karaca gearbeitet hatte, und eben Karaca nicht berücksichtigt worden. Giray Bulak heißt der neue Mann, der Deinizlispor vor dem freien Fall bewahren soll.
„Wir haben mit Denizlispor verhandelt“, verrät Albayrak gegenüber RevierSport. Allerdings seien die Rahmenbedingungen äußerst schlecht gewesen. „Der Verein hat kein Geld mehr, auch nicht für Spielertransfers.“ Deshalb sei eine Billiglösung gesucht worden, die den beinahe unabwendbaren Abstieg doch noch verhindern soll.
„Wir waren bis zum Schluss in der Verlosung. Aber sie haben sich im Endeffekt für einen anderen Trainer entschieden“, erklärte Karaca. „Aber vielleicht ist es auch besser, dass es nicht geklappt hat. Dem Verein geht es rundum nicht gut.“ Also eine ähnliche Situation, wie sie die beiden Freunde bereits zuvor in ihrer Station beim anatolischen Traditionsklub Eskisehirspor erlebt hatten.
Dort waren sie nach anfänglichen überraschenden Erfolgen und vier Punkten aus den ersten zwei Spielen nach drei Monaten wieder entlassen worden, weil die dadurch gestiegenen Erwartungen nicht mit der Qualität der Mannschaft übereinstimmten. Am Ende der Saison stieg Eskisehirspor in die 3.TFF-Liga ab.
Noch halten sich die Ex-Profis Albayrak und Karaca auf Einladung der Deutschen Botschaft in Antalya auf. Dort nehmen sie am Samstag an einem türkisch-deutschen Legendenturnier teil. Unter anderem treten dort der 1. FC Nürnberg und Hannover 96, aber auch Galatasaray Istanbul und Besiktas Istanbul gegeneinander an. Albayrak und Karaca spielen für den „FC Adler“, einer gemischten Truppe für die Deutsche Botschaft. Ihr Mitspieler ist dort unter anderem: Ailton.
Am Sonntag wollen Albayrak und Karaca nach Deutschland zurückkehren. Dann werden sie wohl erstmal wieder bei der Fußballschule Grenzland einsteigen. Mittelfristig könnten sie sich ein Engagement bei einem ambitionierten Oberligisten oder Regionalligisten vorstellen.