"Ich habe alles gestoppt. Ich habe es satt. Es ist unmöglich, mit einem seiner Manager zu sprechen. Es gibt sieben Stück davon, jetzt sogar einen achten. Es ist unerträglich und ein unbeschreiblicher Sauhaufen", begründete HSC-Präsident Louis Nicollin in einem Interview mit der französischen Sportzeitung L'Equipe die Einstellung seiner Bemühungen um ein Engagement des argentinischen Weltmeister-Kapitäns von 1986: "Es wäre genial gewesen, aber bei diesem Überangebot von Agenten wird man ganz krank im Kopf."
Maradona, der seit seiner Entlassung bei Al-Wasl in Dubai auf eine neue Aufgabe wartet, hatte in der Vorwoche Interesse an dem zur neuen Saison vakant werdenden Trainer-Job in Montpellier signalisiert.
"Einen Argentinier, einen Nordafrikaner und so weiter"
Kurz darauf ließ Nicollin ebenfalls Bereitschaft zu entsprechenden Gesprächen erkennen, verdeutlichte zugleich allerdings auch schon Skepsis aufgrund der Entourage des extrovertierten Südamerikaners: Bis zu Beginn von ersten Verhandlungen wollte Nicollin überprüfen, "ob es einen Berater gibt, dem ich trauen kann. Er hat nämlich etwa zehn davon. Einen Argentinier, einen Nordafrikaner und so weiter".
Montpelliers derzeitiger Coach Rene Girard, der HSC in der vergangenen Saison sensationell zur Meisterschaft in der Ligue 1 geführt hatte, verlässt den Klub am Saisonende. Momentan rangiert Montpellier nur auf dem siebten Tabellenplatz und hat keine Aussichten auf eine erfolgreiche Titelverteidigung mehr.
Nach dem geplatzten Maradona-Projekt will Nicollin sich wieder nach einem französischen Trainer umschauen. Frankreichs Ex-Nationaltrainer Raymond Domenech kommt für die Aufgabe allerdings nicht infrage. "Ich habe versprochen, jetzt vernünftig zu bleiben", sagte Nicollin zu Spekulationen über eine Verpflichtung des Ex-Profis.