Bundestrainer Joachim Löw hat Luiz Gustavo von Rekordmeister Bayern München davor gewarnt, sich über die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die deutsche Staatsbürgerschaft zu erschleichen. "Ich denke, man sollte die Nationalmannschaft nicht benutzen, um einen deutschen Pass zu bekommen", sagte Löw der Münchner tz, die Entscheidung für Deutschland und das DFB-Team müsse "aus eigener Überzeugung entstehen".
Gustavo hatte unlängst angekündigt, für Deutschland spielen zu wollen, woraufhin Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff das Interesse erwiderte. "Wir werden das Thema Gustavo intern diskutieren", sagte Bierhoff.
Löw betonte: "Wenn ein Spieler dann einen deutschen Pass hat, ist er auch für die Nationalmannschaft möglicherweise ein Thema." Und zwar erst dann - und nur, wenn Gustavo aus ganzem Herzen Deutscher wird. Daran besteht Zweifel, weil der Neu-Münchner meinte: "Der Traum eines jeden Brasilianers ist die Selecao."
Stammplatzgarantie für Klose
Unterdessen sprach Löw dem Bayern-Reservisten Miroslav Klose eine Stammplatzgarantie aus. "Klose bleibt gesetzt. Über Klose gibt es bei uns keine Diskussionen. Er hat bei uns ein hohes Standing - unabhängig davon, ob er beim FC Bayern spielt oder nicht. Man hat bei der WM gesehen, wie wichtig er für uns ist. Es gibt keinen Grund, an ihm zu zweifeln", sagte er.
Klose hat seinen Platz im Sturmzentrum der Bayern an Mario Gomez verloren, den Löw jedoch in höchsten Tönen lobte. "Gomez macht Druck, er will auch in der Nationalmannschaft einen Stammplatz. Das ist der Gomez, den man kennt. Er glaubt an sich, er ist selbstbewusst. Mario hat wieder die Sicherheit vor dem Tor. Es ist sehr positiv für uns, dass er beim FC Bayern den Sprung geschafft hat", sagte er. Gomez darf hoffen, Klose bald zu verdrängen: "Mario ist ja erst 25. Er kann diese Position bei uns noch viele Jahre besetzen."