Dem internationalen Profi-Fußball steht anscheinend eine weitere Revolution auf dem Transfermarkt bevor. Aus Unzufriedenheit über die Situation im Bereich der Spielervermittlung erwägt der Weltverband FIFA, schon in Kürze die Lizenzpflicht für Vermittler abzuschaffen. Somit könnte in Zukunft jedermann Spieler von einem Klub zum anderen transferieren. Bislang ist das nach FIFA-Statuten nur lizenzierten Spielervermittlern oder Rechtsanwälten erlaubt. Am Montag war auch die Spielervermittler-Prüfung der FIFA in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gelangt. Das Fachmagazin kicker berichtete, dass es einem seiner Redakteure gelungen sei, gegen Zahlung von 2000 Euro an einen Mittelsmann aus der Spielerberaterszene die Lösung auf einen Großteil der Testfragen für die Prüfung vorab zu erhalten.
70 Prozent der Transfers ohne lizenzierte Spielervermittler "Die Sinnhaftigkeit der Spielervermittler-Lizenz erschließt sich mir schon seit Jahren nicht. Nach Expertenschätzung werden jetzt schon 70 Prozent der Transfers in Deutschland unter Mitwirkung von nichtlizenzierten Spielerberatern durchgeführt. Trotzdem hat nach hiesigen Informationen der DFB-Kontrollausschuss noch kein Verfahren mit einer Sanktion gegen einen illegalen Spielervermittler zum Abschluss gebracht", sagte Rechtsanwalt Michael Becker, Lehrbeauftragter für Sportrecht- und Management an der Universität Ergolding. Der Berater von DFB-Kapitän Michael Ballack und Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller kritisiert seit Jahren die Lizenzvergabe der FIFA über die Nationalverbände wie den Deutschen Fußball-Bund (DFB), da die vom Weltverband aufgestellten Regeln national nicht umgesetzt würden. So werden anscheinend auch mehrere Nationalspieler von Beratern betreut, die keine Lizenz haben.