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Coach Blanc entsetzt
Frankreich blamiert sich weiter

Coach Blanc entsetzt: Frankreich blamiert sich weiter
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Laurent Blanc stand wie versteinert am Spielfeldrand und versuchte entsetzt, das Unerklärliche zu erklären. Der Auftritt seiner Elf sei katastrophal gewesen.

Unbeholfen und naiv, es laufe momentan "einfach alles gegen Frankreich". Die nächste "Grand Blamage" der einst so stolzen Fußball-Nation war besiegelt, der Neuanfang ohne die WM-Rebellen wurde zum Desaster. 0:1 in Paris gegen Weißrussland, eine Mannschaft, die die Weltmeister von 1998 wahrscheinlich barfuß besiegt hätten.

Laurent Blanc, einer der Helden von damals und als Nationaltrainer zum Retter auserkoren, wirkte fast schon verzweifelt: "Wir haben einfach keine Spieler, die Tore schießen können. Wir haben sehr viele Spieler, die den Ball laufen lassen, aber 25 Meter vor dem Tor ist es vorbei. Da fehlen Leute, die den Unterschied ausmachen." Einen solchen hatte der deutsche Trainer der Weißrussen zur Verfügung - Sergej Kisljak (86.) ließ Bernd Stange jubeln und traf Frankreich ins Herz.

Ribery vor dem TV

Franck Ribery saß währenddessen in München vor dem Fernseher. Der Mittelfeld-Star von Bayern München wäre ein Mann für den tödlichen Pass und für Zaubertore, er ist aber nach den skandalösen Vorfällen bei der WM in Südafrika intern gesperrt. Genau wie Nicolas Anelka (FC Chelsea), Patrice Evra (Manchester United) und Jeremy Toulalan (Olympique Lyon). Die Logik: Sortiert die Stinkstiefel aus, dann kehrt der alte Glanz zurück.

Das Ergebnis ist ernüchternd. "Nein, es hat sich gar nichts geändert!", kommentierte die französische Sporttageszeitung L'Equipe anklagend. Schon das Debüt des Nationalhelden Blanc gegen Norwegen war ohne sämtliche 23 WM-Fahrer in die Hose gegangen (1:2). Das zweite Spiel in der EM-Qualifikation wird nun fast ein Endspiel: Am Dienstag muss die Equipe Tricolore in Bosnien antreten - ohne die Stürmer Louis Saha und Loic Remy, die im Stade de France Verletzungen erlitten.

Andere WM-Versager hielten sich schadlos

Andere WM-Versager dagegen hielten sich schadlos, wenn auch teilweise mühevoll. Italien drehte beim Pflichtspiel-Debüt des neuen Trainers Cesare Prandelli ein 0:1 in Estland noch in ein 2:1, den ersten Sieg des viermaligen Weltmeisters seit dem 18. November 2009. "Ich habe meine Spieler aufgefordert, die Gespenster der Vergangenheit zu verjagen. Das haben sie getan", sagte Prandelli. Antonio Cassano (60.) und Leonardo Bonucci (63.) drehten das Spiel.

England zeigte sich souveräner und fertigte Bulgarien mit 4:0 ab. Jermain Defoe gelangen drei Tore (2./61./86.), der in Südafrika noch so enttäuschende Wayne Rooney bereitete drei Treffer vor. Ein Umbruch blieb aus. Sieben Spieler aus der englischen Startformation des demütigenden 1:4 im Achtelfinale gegen Deutschland standen auf dem Platz, mit den angeschlagenen Frank Lampard und John Terry wären es sogar neun gewesen.

WM-Finalisten machten kurzen Prozess

Die WM-Finalisten machten kurzen Prozess mit krassen Außenseitern. Weltmeister Spanien gewann 4:0 in Liechtenstein, dessen Trainer Hans Peter Zaugg nach der Lehrstunde klagte, seine Spieler seien "nicht einmal nah genug herangekommen, um den übermächtigen Gegner zu foulen". Die Niederlande siegten 5:0 in San Marino, wobei der Schalker Neuzugang Klaas-Jan Huntelaar allein drei Treffer erzielte. Ruud van Nistelrooy vom Hamburger SV feierte nach zwei Jahren ein gelungenes Comeback und traf zum Endstand.

Portugal dagegen blamierte sich beim 4:4 gegen Zypern. Nach einem turbulenten Spielverlauf machte Andreas Avraam (90.) die Überraschung für den Außenseiter perfekt.

Spitzenreiter der deutschen Gruppe A ist die Türkei nach einem 3:0 in Kasachstan.

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