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Sammer ist wieder da!
Sportdirektor schießt gegen Silva Neid

Neid-Debatte: Sammer fällt Zwanziger in den Rücken
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Die anhaltende Debatte um Frauenfußball-Bundestrainerin Silvia Neid hat nun sogar die Spitze des DFB entzweit, denn Matthias Sammer hat sich zu Wort gemeldet.

Der Sportdirektor ist seinem Präsidenten Theo Zwanziger in den Rücken gefallen und hat sich Neids Kritikern angeschlossen. Obwohl Zwanziger nach dem Ende der Frauen-WM zu einem Rundumschlag gegen die vermeintlichen Nörgler ausgeholt und eine Entschuldigung von ihnen gefordert hatte, nahm nun Sammer die Bundestrainerin sowie die Nationalspielerinnen ins Visier.

"Ich habe sie immer bewundert für ihre Stringenz und Geradlinigkeit. Da war Fußball und nur Fußball. Dann haben sie sich irgendwann beschwert, dass da zu wenig Öffentlichkeit ist", sagte Sammer bei einem Medientermin in der Sportschule Hennef über die deutschen Fußball-Frauen: "Jetzt haben sie nur noch Öffentlichkeit gehabt und merken plötzlich, dass sie alle Mechanismen der Öffentlichkeit beantworten müssen. Und da ist eine Bundestrainerin, die in der Kritik steht, und sie weiß gar nicht, warum."

Angegriffen: Silvia Neid (RS-Foto: Tillmann).

Die deutschen Titelverteidigerinnen und Neid, deren Vertrag kurz vor der WM bis 2016 verlängert wurde, waren nach dem enttäuschenden Viertelfinal-Aus gegen den späteren Weltmeister Japan (0:1 n.V.) in die Schusslinie geraten. Neid, die am 17. September mit ihrem Team in die EM-Qualifikation starten will, hatte kurzzeitig einen Rücktritt nicht ausgeschlossen, sich dann aber doch für einen Verleib in ihrem Amt entschieden. Zwanziger wollte am Donnerstag Sammers Aussagen nicht kommentieren.

Obwohl die Nationalmannschaft sowohl die angestrebte Titelverteidigung als auch das Minimalziel Halbfinal-Einzug verpasste, stellte sich Zwanziger hinter Neid und attackierte deren Kritiker. Der DFB-Boss nahm sich vor allem Trainer Bernd Schröder von Meister Turbine Potsdam und Manager Siegfried Dietrich von Pokalsieger 1. FFC Frankfurt, mit denen er in der kommenden Woche ein klärendes Gespräch führen möchte, verbal zur Brust.

"Respektlos gegenüber einer Trainerin, die so erfolgreich war"

"Es macht überhaupt keinen Sinn, einer äußerst erfolgreichen Trainerin, die ihr Ziel nicht erreicht hat und darüber selbst am meisten enttäuscht ist, etwas nachzuwerfen", hatte Zwanziger dem Sport-Informations-Dienst (SID) gesagt: "Was gemacht wurde, ist kontraproduktiv. Und es ist respektlos gegenüber einer Trainerin, die so erfolgreich war. Das gehört sich einfach nicht."

Schröder will von einer Entschuldigung, wie sie von Zwanziger gefordert wird, aber nichts wissen und warf Zwanziger "schlechten Stil" vor. "Ich sehe derzeit keinen Anlass dafür. Silvia Neid muss selbst die Frage nach Ursache und Wirkung beantworten. Sie hat mich vor Wochen lächerlich gemacht", sagte der Coach dem SID: "Ich bin aber gerne bereit, unter vier Augen mit ihr zu reden - ohne dass davon etwas an die Öffentlichkeit kommt."

Ob Neid mit Schröder sprechen will, ist allerdings mehr als fraglich. Schließlich griff der Trainer die 47-Jährige in der Zwischenzeit erneut an und warf ihr vor, den deutschen Frauenfußball "beschädigt" zu haben: "Wir sind bei der WM ausgeschieden, wir haben Olympia in den Sand gesetzt. Aber wir haben alles richtig gemacht und nur ein Spiel verloren? Wenn ich so etwas höre, dann muss ich ganz ehrlich sagen: Armes Deutschland!"

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