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Eklat bei der Frauen-WM
Nordkorea sorgt für Doping-Skandal

Frauen-WM: Nordkorea sorgt für einen Doping-Skandal
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Nordkorea sorgt trotz WM-Aus für einen Eklat. Zurück in die Heimat geht es nämlich erst einmal nicht, zunächst stehen ausführliche Doping-Kontrollen an.

Song Jong Sun und Jong Pok Sim sind bereits positiv auf eine verbotene Substanz getestet und deshalb kurzfristig aus der Aufstellung für die Begegnung am Mittwochabend in Bochum gegen Kolumbien (0:0) gestrichen worden. Nach dem Spiel wurde sodann die komplette Mannschaft des Vizemeisters aus Asien von den FIFA-Verantwortlichen zur Dopingkontrolle geführt. Es wurden bereits im Vorfeld zusätzliche Mitarbeiter angefordert. „Wir haben viel zu tun“, kündigte Dr. Jiri Dvorak, Chefmediziner der FIFA, an. Deutlich ernster erklärte er: „Die Regularien schreiben es vor, dass bei zwei auffälligen Proben zielgerichtete Tests durchgeführt werden müssen. Es ist das erste Mal, dass wir so etwas machen müssen.“

Die beiden betroffenen Spielerinnen waren bereits nach den ersten beiden Partien gegen die USA und Schweden getestet worden. Da die „Untersuchungen technisch sehr aufwendig sind“, wurden die Ergebnisse erst am Mittwochabend bekanntgegeben. Die Proben waren zunächst im WADA-Labor in Kreischa untersucht und anschließend an das Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule in Köln unter Leitung von Professor Dr. Wilhelm Schänzer weitergereicht worden. „Wir wollten uns einfach sicher sein und uns deshalb eine zweite Meinung einholen“, erklärte Dvorak, der seit 1994 in dieser Funktion tätig ist und nun erstmals so eine Fahndung einleiten musste. „Wir sind sehr bedrückt. Es ist ein trauriger Tag.“ Die Spielerinnen haben nach einer positiven A-Probe zwölf Stunden Zeit, eine B-Probe anzufordern, „aber zu 99 Prozent bestätigt die B- die A-Probe.“

Die Nordkoreanerinnen sorgen damit zum Abschluss ihres nicht gerade ruhmreichen Auftritts bei der WM in Deutschland für einen handfesten Skandal. Ihren Platz in den WM-Geschichtsbüchern haben sie zumindest schon einmal sicher. Welche Konsequenzen dies für das Team aus dem diktatorisch regierten Land haben wird, ist noch unklar. Nach den medizinischen Untersuchungen wird die disziplinarische Kommission ihre Arbeit aufnehmen.

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