Bei den Revier-Teams hätte die Reaktion auf die Auslosung der DFB-Pokal-Halbfinalbegegnungen nicht unterschiedlicher ausfallen können. Dass der 1. FFC Turbine Potsdam nicht der Wunschgegner sei, ließen die Verantwortlichen beim FCR 2001 Duisburg bereits nach dem Sieg im Viertelfinale gegen den 1. FC Köln verlauten.
Nationaltorhüterin Nadine Angerer zog aber genau diese Paarung und damit kommt es bereits in der Runde der letzten Vier zur Neuauflage des letztjährigen Endspiels, das das Team von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg überraschend deutlich mit 7:0 gewonnen hatte. Logisch, dass so manch einer nach der Auslosung bereits vom vorweggenommen Finale spricht.
Beim Titelverteidiger sieht man nun das Positive. „Wenn wir nun schon im Halbfinale aufeinander treffen, dann lieber bei uns als in Potsdam“, erklärte Vorstandsvorsitzende Guido Lutz, der bereits vor einiger Zeit die Paarung FCR gegen Turbine zu den entscheidenden Spielen deklarierte. Sollten sich die Duisburgerinnen im Viertelfinale der UEFA-Women`s Champions League gegen Arsenal London durchsetzen und die Potsdamerinnen gegen Roa Idrettslag, käme es innerhalb von lediglich vier Wochen gleich vier Mal zum deutschen Top-Duell.
Ralf Agolli ist mit der Auslosung zufrieden (RS-Foto: mmb).
Beim Nachbarn SG Essen-Schönebeck, der gegen den USV Jena antreten muss, wurde hingegen gejubelt. „Das ist ein absolutes Glücklos“, freute sich SGS-Trainer Ralf Agolli, „die Chance steht bei 50:50 das wir in diesem Jahr das Finale erreichen.“ Und ist damit so groß wie nie. Denn bisher war spätestens nach der Vorschlussrunde Schluss, so man denn überhaupt so weit vordringen konnte. Zuletzt gelang dies 2007. Der FCR Duisburg sorgte aber anschließend mit einem 5:1 nach Verlängerung für das vorzeitige Aus.
Dass Jena das Heimrecht zugelost bekam, kann somit auch verkraftet werden. „Wir wollen es ja auch mal nicht übertreiben“, gab sich Agolli bescheiden. Die zweite Spielführerin Inka Wesely erklärte zudem bereits: „Wir können uns nur selbst schlagen.“ In der Liga müssen die Schönebeckerinnen vorher noch einmal am 14. März in Jena antreten. Die Halbfinalpartien finden zwischen dem 3. und 5. April statt.
Es ist somit durchaus möglich, dass es bei der Premiere des DFB-Frauenfinals im Kölner RheinEnergieStadion zum Revier-Derby zwischen den „Löwinnen“ und der SG Essen-Schönebeck kommt. Agolli: „Das wäre natürlich ein Traum.“