Die RWO-Aufholjagd geht weiter. Oberhausen, das sich Ende des vergangenen Jahres noch in akuter Abstiegsgefahr befand, hat sich kontinuierlich aus dem Tabellenkeller befreien können. Seit der Übernahme von Trainer Mike Terranova am neunten Spieltag verlor das Team nur noch vier Spiele.
Am 29. Spieltag wurde [article=515060]Alemannia Aachen mit 3:1 besiegt[/article]. Angeführt von einem starken Bastian Müller und dem treffsicheren Sturmduo[article=515104] Sven Kreyer und Shaibou Oubeyapwa[/article] konnte sich Oberhausen im Verfolgerfeld etablieren. Momentan steht RWO auf dem sechsten Rang in der Regionalliga West.
Nach über einem Jahr spielte auch Kofi Twumasi mal wieder von Beginn an für RWO. "Wir wissen, was er kann", so Terranova gegenüber RevierSport. Er lobt den Willen und die Zweikampfführung des 24-Jährigen, sieht aber auch noch Verbesserungspotenzial: "Die ein oder andere taktische Entscheidung war noch falsch. Da muss er noch dran arbeiten." Diese Fehler wurden jedoch am Mittwoch in der Videoanalyse aufgezeigt und besprochen. "Ich habe ihm mitgeteilt, was ich von ihm erwarte und hoffe, dass er ein Stück davon mitnimmt", erklärt Terranova.
Oberhausen taktisch flexibel
Noch funktioniert nicht alles einwandfrei, so kam die Alemannia nach der Pause zum Anschlusstreffer und war kurze Zeit am Drücker, aber im Großen und Ganzen ließ [url=/fussball/regionalligawest-2021-mannschaften-220100011-rot-weiss-oberhausen.html]Oberhausen[/url] den Ball gut laufen und fuhr einen hochverdienten Sieg ein. Ein wichtiger Aspekt des RWO-Spiels: die taktische Flexibilität.
Oberhausen wechselte von einer Vierer- auf eine Dreierkette und Terranova reagierte auch während des Spiels immer wieder auf neue Entwicklungen des Geschehens. Nach dem Führungstreffer stellte Oberhausen um, „weil wir die Spielverlagerung nicht hinbekommen haben“, erklärte der RWO-Coach auf der vereinseigenen Homepage. Diese Flexibilität kam auch nach dem kurzen Aufbäumen Aachens zum Tragen und resultierte in weiteren Systemumstellungen. Terranova betont, dass auch aufgrund von Ausfällen die taktische Flexibilität seiner Elf wichtig sei.
"Ich glaube schon, dass das für die Jungs gut ist. Unser Anlaufverhalten verändert sich und der Gegner muss sich darauf immer wieder neu einstellen. Das macht im Moment den Unterschied aus", erklärt der 44-Jährige. Als alleinigen Grund für die Erfolgsserie will er diese Eigenschaft seiner Mannschaft jedoch nicht betrachten. "Wie hoch man das bewerten muss, ist schwierig zu sagen", findet Terranova, der die Lernbereitschaft seiner Spieler hervorhebt: "Man sieht, die Mannschaft hat Bock drauf und versucht auch alles umzusetzen. Im Moment haben wir dadurch Erfolg, aber ich weiß nicht, ob es der ausschlaggebende Faktor ist."
Terranova: Hinspiel gegen Köln spielt keine Rolle mehr
Am Samstag um 14 Uhr wartet das vierte Heimspiel in Folge auf Oberhausen. Diesmal ist der 1. FC Köln II zu Gast. Im Hinspiel feierte Mike Terranova gegen die Kölner seine Rückkehr auf die Oberhausener Trainerbank. Diese ging mit 0:4 gründlich schief. "Das spielt gar keine Rolle", so der RWO-Trainer, der weiter ausführt: "Zu dem Zeitpunkt kamen viele aus einer Verletzung raus, es war eine Englische Woche und ich hab noch nicht die Elf gefunden, mit der wir im Moment sehr erfolgreich sind. Wir haben uns seitdem weiterentwickelt. Ich konnte damals in dieser kurzen Zeit meine Vorstellung von Fußball noch nicht an die Mannschaft weitergeben. Es war noch nicht so definiert, wie es jetzt der Fall ist."
Köln II konnte sich nach zwei Niederlagen in Folge zuletzt zumindest den Sieg im kleinen Rheinderby gegen Borussia Mönchengladbach II feiern (2:0). Bei zwei weniger absolvierten Spielen, liegt das Team von Mark Zimmermann zwei Zähler hinter Oberhausen auf Platz acht. Im Hinspiel nutzte Köln noch "dumme, leichtsinnige Fehler" Oberhausens aus und bestrafte diese eiskalt, erinnert Terranova. Mittlerweile ist RWO eine deutlich gefestigtere Mannschaft.
Autor: Damian Ozako