Lehmann übt Kritik an Grammozis: "Das war ja gar nichts"
Bei "sky 90" hat sich der ehemalige Schalke-Keeper Jens Lehmann ausführlich zu seinem Ex-Klub geäußert. „Wir haben noch Kontakt unter den Eurofightern. Inzwischen realisiert jeder, wie schlecht alles abgelaufen ist“, erzählte Lehmann, der den Verantwortlichen Ahnungslosigkeit vorwarf: „Auch bewusst ohne Leuten zuzuhören, die sich im Fußball auskennen.“
Vor zwei Wochen habe er sich noch mit dem ehemaligen Sportvorstand Jochen Schneider unterhalten. Inhalt des Gesprächs war „eine Sache, die für Schalke ganz interessant hätte sein können“, erklärte der 51-Jährige, ohne konkret zu werden.
Schneider, den er als „guten Typ“ bezeichnete, sei mit den Anforderungen auf [url=/fussball/1bundesliga-2021-mannschaften-211200411-fc-schalke-04.html]Schalke[/url] alleingelassen worden. [article=515168]Peter Knäbel[/article], der kommissarisch die sportlichen Geschicke auf Schalke leitet sowie den neuen Trainer Dimitrios Grammozis kritisierte er deutlich. Nur eine Personalentscheidung ist für den gebürtigen Essener verständlich: „Mike Büskens ist eine sehr gute Wahl, weil er über Emotionen und Identifikation kommt.“
Nach dem [article=514980]Spiel gegen Mainz 05 (0:0)[/article] glaubt Lehmann, der den Verantwortlichen auf Schalke „Nichtwissen und Ignoranz“ vorwirft, nicht mehr an den Klassenerhalt. „Das Ergebnis spricht nicht für die Leute“, teilte er mit. Die Wahl auf Grammozis verstehe er nicht, aber man müsse jedem eine Chance geben.
Sein Debüt auf der Trainerbank der Königsblauen schreckte Lehmann allerdings ab. „Versteht man überhaupt, was man da auf dem Platz macht oder ist das einfach nur ein ‚Wir schaffen das schon‘?“ fragte sich das Aufsichtsratsmitglied der Hertha. Das Schalker Pendant kritisiert er ebenfalls. Lehmann glaubt nicht, dass in dem Gremium viel geleistet wird.
Der 51-Jährige schoss sich regelrecht auf Grammozis ein: „Der spielt eine Formation, mit der er nicht einmal vor das Tor kommt. Normalerweise hätte ich einen Aufbruch erwartet“, so Lehmann, der zu einem ernüchternden Fazit aus Schalker Sicht kommt: „Das war gar nichts. Ich weiß nicht, woher es noch kommen soll. Vielleicht gibt es ja noch ein Wunder. Dann Hut ab. Aber daran glaube ich nicht.“
Lehmann über Schalke: "Das tut mir weh"
Der FC Schalke 04 ist für den Eurofighter nach wie vor ein emotionales Thema. „Schalke geht schon ans Herz“, so Lehmann, der findet, dass die Mitglieder „im Stich gelassen“ werden. Schalke werde gerade „zerschossen“, meint er. „Das ist eigentlich nicht akzeptabel“, macht Lehmann deutlich.
Die Coronakrise und die daraus resultierenden Geisterspiele würden den Verantwortlichen in die Karten spielen: „Das große Glück ist, dass das Stadion leer ist. Sonst wären die meisten Leute schon nicht mehr da und auch schon vor langer Zeit nicht mehr da gewesen. Gegen das Stadion haben sie keine Chance.“
„Das tut mir weh“, leidet Lehmann, der zehn Jahre lang für die Profimannschaft der Königsblauen spielte.
Autor: Damian Ozako