Nach der 0:4-Klatsche im Revierderby gegen Borussia Dortmund saß der Frust bei vielen Fans des Bundesliga-Schlusslichts FC Schalke 04 tief. Etwa 200 kamen nach Polizei-Angaben zur Veltins-Arena, darunter wären nicht nur Ultras gewesen.
Die Polizei sprach am Sonntagmittag davon, "eine größere Personengruppe" habe im Bereich einer Kasse versucht, über einen Zaun zu klettern und so in die Arena zu gelangen. Im offiziellen Polizeibericht heißt es: "Polizeibeamte verhinderten dieses mittels einfacher körperlicher Gewalt, einmalig wurde Pfefferspray eingesetzt. Bei einer Widerstandhandlung wurde der Einsatzmehrzweckstock eingesetzt." Es sei aber niemand verletzt worden. Zu Festnahmen kam es ebenfalls nicht, kein Fan wurde in Gewahrsam genommen. Die Polizei leitete ein Strafverfahren wegen Widerstandes ein. Zusätzlich wurden 20 Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstoßes gegen die Coronaschutzverordnung eingeleitet und 25 Platzverweise ausgesprochen.
Schalke-Profis gingen durch einen Nebenausgang
Die Schalke-Profis suchten diesmal die Aussprache mit den Fans nicht. In vergleichbaren Situationen in den vergangenen Jahren hatten sie sich häufig gestellt und mit den wütenden Anhängern diskutiert. Diesmal warteten sie aber in der Kabine und gingen erst gegen 21.35 Uhr, als sich außerhalb des Stadions alles beruhigt hatte - fast anderthalb Stunden nach dem Schlusspfiff. Die Profis nahmen aber nicht den üblichen Weg zu ihren Autos, sondern kehrten zunächst aus der Kabine in den Innenraum zurück und spazierten dann durch einen Tunnel an der Nordkurve zu einem Nebenausgang.