In seinen ersten Wochen beim MSV Duisburg hatte Pavel Dotchev als Neu-Trainer viel Zeit, sich an die Gegebenheiten rund um den Verein und die Mannschaft der Zebras zu gewöhnen. "Wir haben vor allem versucht, bestimmte Vorstellungen vom Fußball zusammen zu kanalisieren", erklärt der 55-Jährige vor seinem Debüt am kommenden Wochenende gegen die SpVgg Unterhaching.
Im Trainingsbetrieb stehen dem Nachfolger von Gino Lettieri gegenwärtig 24 Feldspieler zusätzlich der Torhüter zur Verfügung. Der Bulgare kann beim MSV nun auch wieder auf den genesenen Mirnes Pepic zurückgreifen. Mit Stefan Velkov, Vincent Vermeij und Niko Bretschneider hat Dotchev insgesamt drei Langzeitverletzte in seinem Kader.
"Wir sind dabei, einige Spieler für die kommenden Englischen Wochen fit zu machen", wagt der Coach bei der Medienrunde des MSV am Donnerstag einen optimistischen Blick in die Zukunft. "Auf der Busfahrt zum Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken habe ich eine Formation im Kopf gehabt", plaudert der Trainer im Rückblick auf die kurzfristig ausgefallene Partie bei den Saarländern aus dem Nähkästchen. "Gegen Unterhaching werde ich schon wieder ganz anders aufstellen, als ich damals wollte", weist Dotchev auf die nun verbesserte Personalsituation hin.
Stoppelkamp mit Steigerungspotenzial
Vor dem Spiel gegen Unterhaching will sich der Fußballlehrer trotz dieser Zeiten nicht zu sehr auf einen 'Plan A' versteifen. "Da lässt man sich gerne Sachen offen. Was bringt es uns, wenn ich schon eine Aufstellung für Samstag habe und uns dann die Ergebnisse der Corona-Testungen überraschen?", denkt Dotchev auch an Alternativ-Lösungen.
Trotzdem gehören zum Aufgebot des MSV einige Spieler, auf die der Trainer angesichts der angespannten sportlichen Lage nur schwer verzichten kann. Zu ihnen gehört auch der zuletzt häufig formschwache Moritz Stoppelkamp. "Ich habe jüngst noch mit ihm gesprochen", versichert Dotchev während der Pressekonferenz. Die Formschwankungen der Duisburger Nummer zehn seien auch dem Neu-Trainer nicht entgangen.
"Er muss begreifen, dass die Mannschaft ihn braucht", wies der Bulgare auf das Steigerungspotenzial Stoppelkamps hin. Auf der Gegenseite nahm Dotchev seinen Spieler aber auch in Schutz. "Seine zurückliegende Erkrankung hat dazu geführt, dass er noch immer nicht bei 100 Prozent ist. Dazu kommen die Trainerwechsel und viele neue Ideen. Aber ich habe ihm auch deutlich gesagt, dass ich von ihm mehr erwarte", klärt der Coach auf.
Neuverpflichtung Aziz Bouhaddouz mache laut des Trainers unterdes einen frischen Eindruck. "Er vermittelt mir das Gefühl, dass er mit uns etwas erreichen möchte und nicht einfach seine Karriere ausklingen lassen will", so die Meinung des Teamchefs über den 33-Jährigen.