Dieser Wettbewerb setze das „falsche Signal“, sagte Lauterbach in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ mit Blick auf die anstehenden K.o.-Spiele in der Fußball-Königsklasse. „Wir sollen derzeit alle auf Reisen verzichten, diesen Appell hat auch die Bundeskanzlerin gesetzt, und ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum wir da für einen Profizirkus eine Ausnahme machen sollten.“ Die Gefahr, das Virus einzuschleppen, sei gegeben.
Nicht nachvollziehen kann der SPD-Politiker, dass EM und Olympia in einigen Monaten ausgetragen werden sollen. „Im Sommer wird es so sein, dass wir in vielen Plätzen Europas noch große Probleme, noch hohe Fallzahlen, haben werden. Im Sommer steht uns in Deutschland das letzte Gefecht dieser ersten Impfrunde bevor“, sagte Lauterbach und gab mit Blick auf Olympia zu bedenken, dass dort Athleten aus Ländern anreisen, „denen das Schlimmste noch bevorsteht - Afrika oder Lateinamerika“.
An IOC-Präsident Thomas Bach stört Lauterbach, dass der keinen Plan B entwickele. „Er sagt einfach: Wir machen das - und damit setzt er sich quasi über die internationale Notlage hinweg. Diese Haltung ist nicht gerade demütig und passt nicht in die Attitüde, die der Sport vorleben sollte“, erklärte der Politiker, der auch gegen eine Impf-Bevorzugung von Sportlern ist. „Natürlich kann man es trotzdem machen, es wäre allerdings nicht sehr vorbildlich.“