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Baumgart wütet gegen "arroganten" Schiri Stieler: "Absolute Frechheit"

Hatten Gesprächsbedarf: Paderborn-Trainer Steffen Baumgart und Schiedsrichter Tobias Stieler.
Hatten Gesprächsbedarf: Paderborn-Trainer Steffen Baumgart und Schiedsrichter Tobias Stieler. Foto: firo
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Nach dem 3:2-Sieg von Borussia Dortmund gegen den SC Paderborn nach Verlängerung war der Ärger bei Paderborns Trainer Steffen Baumgart groß. Er ärgerte sich massiv über den Dortmunder Siegtreffer.

Steffen Baumgart war mächtig angefressen. Der Trainer des SC Paderborn hatte mit seiner Mannschaft am Dienstagabend 2:3 nach Verlängerung im DFB-Pokalachtelfinale bei Borussia Dortmund verloren. Doch der Dortmunder Siegtreffer durch Erling Haaland war mächtig umstritten - aufgrund einer womöglichen Abseitsposition. Fast fünf Minuten dauerte die Überprüfung zwischen dem Video-Assistenten und Schiedsrichter Tobias Stieler - am Ende zählte der Treffer. Im Interview bei der ARD fand der hörbar heisere und aufgebrachte Baumgart im Anschluss klare Worte an die Art und Weise der Entscheidungsfindung des Unparteiischen.

"Ich erwarte, dass er sich das anguckt. Und wenn er sich das nicht anguckt, finde ich das viel frecher [...]. Das geht hier gerade für uns um zwei Millionen Euro. Ich bin keine Aktiengesellschaft, wir kämpfen um jede müde Mark. Und dann kommt mir so einer so entgegen, das finde ich arrogant", sagte der 49-Jährige im Interview.


Es ging um die Berührung eines Paderborners

Hintergrund: Beim 3:2-Treffer rutschte ein langer Ball von Dortmunds Thomas Delaney zu Haaland durch, der wohl hauchdünn im Abseits stand. Die Frage war jedoch, ob Paderborns Svante Ingelsson noch mit der Fußspitze an Delaneys Pass gewesen war. Dann wäre Haalands Abseitsposition nach gängiger Regelauslegung nicht mehr strafbar. Laut Baumgart hatte Stieler zu ihm gesagt, dass er und sein Assistent die Wahrnehmung hätten, dass Ingelsson noch am Ball sei. Die Video-Assistenten im Kölner Keller konnten durch die vorhandenen Bildaufnahmen offenbar nicht zweifelsfrei das Gegenteil beweisen. Deshalb blieb Stielers Entscheidung bestehen - so erklärte es auch der DFB auf Twitter.


Baumgart: "Eine Frechheit"

Baumgart hatte dennoch kein Verständnis dafür, dass sich Stieler die Szene nicht noch einmal selbst am Bildschirm ansah. "Wenn es um so viel geht, dann erwarte ich, dass er das macht. [...] Es ist nur eine Vermutung und das finde ich dann schwierig. Das ist eine Frechheit, das ist eine absolute Frechheit, das muss ich ganz ehrlich sagen. [...] Daraus eine Berührung des Balles zu machen, das finde ich frech. Ich habe ihm dann auch gesagt, dass ich das öffentlich mache, denn langsam wird es lächerlich."

Der Paderborner Trainer betonte danach, vom Video-Schiedsrichter ein Freund zu sein. Nur dem Eingreifen des VAR war es ohnehin zu verdanken, dass die Paderborner in die Verlängerung kamen. In der Nachspielzeit übersah Stieler zunächst ein BVB-Foul im Strafraum, im Gegenzug traf Haaland zum 3:1. Nach Ansicht der Video-Bilder nahm der Schiedsrichter den Treffer zurück und entschied sich für Strafstoß für Paderborn, den Prince Osei Owusu verwandelte.

"Wir machen uns zum Affen"

Eben jenen Gang zur Kamera am Spielfeldrand hätte sich Baumgart aber auch in der kritischen Szene in der 95. Minute gewünscht - und redete sich deshalb noch einmal richtig in Rage. "Das ärgert mich für meine Jungs, für die Leistung und das hat auch keiner verdient. Da muss sich auch keiner wundern, dass wir jeden Tag Diskussionen führen, denn dann machen wir uns zum Affen. Jetzt muss ich aufpassen, dass die Worte nicht zu doll werden, bevor mir wieder irgendeiner erklärt, dass wir sauber und respektvoll miteinander umgehen müssen. Weil Respekt bedeutet auch, sich den Scheiß noch einmal anzugucken und dann eine Entscheidung zu treffen. Denn das ist respektvoller Umgang mit dem Gegner und nicht mit dem Kleinen, dem wir wieder in den Arsch getreten haben."

Unterstützung erhielt Baumgart nach dem Spiel auch von ARD-Experte Bastian Schweinsteiger. „Ich habe auch keine Berührung gesehen. Ich sehe da keine Absicht und verstehe Steffen Baumgart zu einhundert Prozent", sagte der Weltmeister von 2014 in der Sportschau.

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