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Ehemaliger Mitspieler über BVB-Trainer: "Ein Klopp-Typ"

Michael Erzen ist heute selbst Trainer: beim Westfalenligisten SV Hohenlimburg.
Michael Erzen ist heute selbst Trainer: beim Westfalenligisten SV Hohenlimburg. Foto: Alexa Kuszlik
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Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat seit Sonntag einen neuen Trainer. Viele Fans und Bundesliga-Interessierte fragen sich natürlich aktuell: wer ist eigentlich dieser Edin Terzic? Wir haben mit einem seiner ehemaligen Mitspieler über den BVB-Trainer gesprochen.

Edin Terzic, neuer Trainer des Bundesligisten Borussia Dortmund, und Michael Erzen haben einige Gemeinsamkeiten. Beide sind 38 Jahre alt, beide Trainer: der eine beim BVB, der andere beim Westfalenligisten SV Hohenlimburg. Und noch eine Sache verbindet das Duo: Terzic und Erzen verbrachten zwischen 2004 und 2007 drei gemeinsame Jahre beim SC Westfalia Herne.

RevierSport sprach mit Erzen über seinen ehemaligen Mannschaftskollegen und heutigen Borussia-Dortmund-Trainer Edin Terzic.

Michael Erzen über...

die Nachricht, das Terzic Cheftrainer des BVB wird: "Ganz ehrlich: Mich hat das nicht überrascht. Als ich im Laufe des Sonntags erfuhr, dass Lucien Favre entlassen wird, da war mein Reflex sofort: 'Wenn Dortmund schlau ist, dann lassen sie das jetzt Edin machen'. Und so ist es dann auch gekommen. Er ist voll drin, voller Leidenschaft. Das passt.

den Menschen Edin Terzic: "Edin ist ein toller Mensch. Er ist immer für seine Freunde da. Obwohl er schon viel erreicht hat und Co-Trainer bei Besiktas, West Ham und dem BVB war, ist er immer bodenständig geblieben. Ich erinnere mich noch zum Beispiel, als er in Istanbul arbeitete und nur einen Tag nach dem Derby zwischen Galatasaray und Besiktas plötzlich in Meschede beim Traditionsturnier auf der Matte stand und für die Westfalia gespielt hat. Er hat es versprochen und war dann da. Ein Mann, ein Wort."

den Trainertypen Terzic: "Er hat seinen Fußballlehrer in England gemacht. Das ist sicherlich alles andere als einfach. Es sind andere Methoden und die Sprache muss man auch erst perfekt erlernen. Er punktet sehr mit seinem Fachwissen. Darüber hinaus ist er aber ein total leidenschaftlicher Trainer. Er ist schon ein Jürgen-Klopp-Typ. Mit der Art und Weise von Lucien Favre hat er nichts am Hut. Ich will diese Art nicht schlecht reden, aber Edin ist ein komplett anderer Typ. Wahrscheinlich musste er sich unter Favre auch ein wenig zurückhalten. Ich kann mir vorstellen, dass es in ihm sehr brodelte, weil er einfach total leidenschaftlich ist und wenn es nicht passt, dann auch gerne ausrastet. Im positiven Sinne - wie Klopp eben."

die gemeinsamen drei Jahre bei Westfalia Herne: "Ach, das war eine geile Zeit, in der wir verdammt viel Spaß gehabt haben. Auf dem Platz war Edin der Kopf. Er hat schon immer wie ein Trainer gedacht. Er wusste, wie man in die Räume läuft, spielt, wann man vorrücken, wann man sich zurück fallen lassen muss. Ich wusste schon damals, dass er ein guter Trainer werden wird. Dass er bei Borussia Dortmund landet, das konnte niemand wissen.

Aber auch außerhalb des Platzes war er eine Granate. Wenn ich mich dann an unsere Abschlussfahrten, Poker-Abende oder Playstation-Turniere erinnere, muss ich wieder lachen (lacht). Edin war ein totaler Kumpeltyp bei der Westfalia und ist immer auf den gemeinsamen Abenden als Letzter gegangen. Ihn konnte man auch nachts wecken, wenn jemand Hilfe benötigte. Ein Beispiel, was er für seine Freunde alles macht und sie nicht vergisst, [article=345018]ist das Treffen zwischen Kamil Bednarski und Zlatan Ibrahimovic[/article], welches er für Kamil, der ein großer Zlatan-Fan ist, organisiert hat."

die große Chance von Edin Terzic: "Er wird das packen! Davon bin ich überzeugt. Er lebt seinen Traum und gibt alles dafür: erst als Co-, jetzt als Cheftrainer. Ich weiß, dass jetzt schon in Dortmund über Marco Rose ab Sommer 2021 spekuliert wird. Aber ich weiß auch jetzt schon, dass der BVB ein Dilemma haben wird, weil Edin ein super halbes Jahr hinlegt. Davon bin ich überzeugt."

die Situation beim SV Hohenlimburg: "Es ist für alle Amateurfußballer schwer. Wir dürfen nicht das tun, was wir so sehr lieben. Wir halten uns mit gemeinsamen Zoom-Aktivitäten und Läufen fit. Man muss ja auf den Tag X vorbereitet sein. Die Jungs nehmen das alles auch super auf und machen toll mit. In Zoom-Konferenzen sitzen sie dann mit ihren Frauen oder Kindern da und machen die Übungen.

Wir reden dann auch mal über Gott und die Welt. Das schweißt uns alle noch einmal zusammen. Ich bin davon überzeugt, dass diese Krise für den Amateurfußball am Ende sogar gut sein wird. Denn erst, wenn man etwas verliert, weiß man es zu schätzen. Das ist auch in diesem Fall so. Jeder weiß nun, wie wichtig uns der Fußball, die Abwechselung nach der Arbeit ist. Deshalb bin ich sicher, dass wenn der Impfstoff da ist und irgendwann wieder alles normal läuft die Amateurszene boomen wird."

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