Er ist erst seit dieser Woche am Tivoli - und schon hat sich Nick Galle, Neuzugang von Alemannia Aachen, seinen persönlichen Einstand mit einer Torvorlage vergoldet. Der vom Halleschen FC aus der Dritten Liga an die Krefelder Straße gewechselte Außenverteidiger sah in der 66. Minute des Spiels gegen Rot-Weiß Oberhausen, dass dessen Abwehrkette etwas zu hoch stand und spielte einen langen Ball direkt in den Lauf des ebenfalls erst vor kurzer Zeit geholten Ex-Esseners Hamdi Dahmani. Der Pass hebelte die gesamte Defensive der Gäste aus, Dahmani machte ebenfalls alles richtig, umkurvte RWO-Keeper Robin Benz und schob zu seinem zweiten Saisontor sowie darüber hinaus zum entscheidenden 2:1 für die Schwarz-Gelben ein – eine perfekte Coproduktion der beiden frisch Verpflichteten.
Galle, der gegen die Kleeblätter zum ersten Mal in der ersten Elf stand, nachdem er unter der Woche gegen den SV Lippstadt nach knapp 70 Minuten eingewechselt wurde, hätte sich sein Startelfdebüt nicht besser vorstellen können. „Ich hatte gesehen, dass Hamdi gestartet ist und hab dann den langen Pass gespielt. Aber der kann auch nur so gut wie der Laufweg sein. Hamdi hatte einen super Laufweg und so konnte er den Pass auch verwerten. Dass der natürlich so kommt, ist super“, blieb der 22-Jährige bescheiden.
Beim Halleschen FC konnte sich Galle nicht so wirklich durchsetzen: Der Verteidiger kam in etwas mehr als einem Jahr auf nur drei Drittligaeinsätze für den Klub aus Sachsen-Anhalt. Zuvor spielte der in der Jugend vom 1. FC Köln und Viktoria Köln ausgebildete Linksfuß bei der U23 von Fortuna Düsseldorf in der Regionalliga West, für die er in zwei Jahren 40 Spiele bestritt. In seinem neuen Team wurde er laut eigener Aussage gut aufgenommen. „Es macht Spaß, mit dieser Truppe zu arbeiten. Ich habe eine vollkommen intakte Mannschaft vorgefunden, die mich super empfangen hat. Hier arbeitet jeder für jeden“, berichtete Galle nach dem Erfolg über Oberhausen. Der Knackpunkt bei den Alemannen sei zur Zeit die stabile Defensive. „Auch gegen RWO haben wir hinten sehr gut gearbeitet und wenig zugelassen. Das hat mir gut gefallen“, konstatierte der Neuzugang
Stipe Batarilo: „Wir haben Blut geleckt“
Galles Teamkollege Stipe Batarilo beobachtet die momentan herrschende positive Energie in der Aachener Mannschaft mit Freuden. „Wir haben einfach Bock im Moment“, fasste der Torschütze zum 1:0 kurz und knapp zusammen. Es sei egal, welche Spieler bei der Alemannia auf dem Platz stehen. „Unabhängig davon, wer spielt, geben wir immer 100 Prozent. Das macht gerade einfach Spaß. Wir haben jetzt natürlich Blut geleckt und wollen auch den nächsten Gegner Schalke schlagen“, blickte der linke Mittelfeldspieler bereits auf die Partie am nächsten Sonntag (15:30 Uhr) gegen die zweite Mannschaft der Gelsenkirchener voraus.
Der 26-Jährige, der gegen Oberhausen das erste Kopfballtor seiner gesamten Karriere erzielte, ist nach der harten Englischen Woche der zuvor durch eine Corona-Infektion innerhalb der Mannschaft zurückgeworfenen Kaiserstädter zufrieden. „Wir haben sieben Punkte mitgenommen, das ist gut. Die Woche hat auch Körner gekostet. Man merkt schon, dass die Beine schwer werden. Das wird eine harte Saison für uns“, bemerkte Batarilo.
Autor: Leon Peters