Hintergrund sind die Quarantäne-Regeln, die wegen der Coronavirus-Pandemie für die Einreise aus Risikogebieten wie der Ukraine gelten, wo die DFB-Auswahl am 10. Oktober in der Nations League spielen soll. „Wir arbeiten an Lösungen, behalten uns aber vor, die Spieler nicht abzustellen, sofern es keine Regel gibt, die es ermöglicht, sie anschließend sofort wieder einzusetzen“, zitierte der „Kicker“ am Donnerstag Sebastian Kehl, den Lizenzspieler-Chef von Borussia Dortmund.
Das Thema der Abstellungen für Nationalspieler beschäftige den Fußball-Bundesligisten „extrem“, sagte Kehl. Nach den Länderspielen im September hatte es schon bei einigen Clubs Probleme mit dem Einsatz von Profis gegeben, die mit ihren Auswahlteams in Risikogebiete gereist waren. So fehlte Herthas polnischer Stürmer Krzysztof Piatek im DFB-Pokal, weil er in Quarantäne musste.
Der Weltverband FIFA hatte es den Vereinen zuletzt selbst überlassen, ob sie ihre Profis für Partien in Risikogebieten abstellen. Wenn diese Lösung auch für Oktober gilt, müssten die Clubs ihre deutschen Nationalspieler nicht für das Ukraine-Spiel freigeben.
Bundestrainer Löw will in der kommenden Woche seinen Kader für die beiden Partien in Köln gegen die Türkei (7.10.) und die Schweiz (13.10.) und das Spiel in der Ukraine nominieren. DFB-Direktor Oliver Bierhoff verwies auf das Hygienekonzept der Nationalmannschaft. „Die Vereine wissen, dass wir besondere Sorgfalt an den Tag legen“, sagte Bierhoff. Die Reise in die Ukraine werde nur 36 Stunden dauern. „Wir werden uns vor Ort weiter im geschützten Kreis bewegen“, versicherte Bierhoff. Für die Ukraine gilt derzeit eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts. dpa