Einst war er auf Schalke zusammen mit Christoph Moritz und Joel Matip einer der jungen Wilden. Felix Magath zog den vom VfL Bochum verpflichteten Abwehrspieler 2009 von der Regionalligamannschaft zu den Profis hoch. In seiner ersten Saison als Profi wurde er Vizemeister mit dem S04 und gewann ein Jahr später an der Seite von Weltstar Raúl und Manuel Neuer mit einem 5:0 gegen den MSV Duisburg den DFB-Pokal. Insgesamt absolvierte Lukas Schmitz 52 Bundesligaspiele für die Königsblauen, ehe er 2011 zu Werder Bremen und später zu Fortuna Düsseldorf wechselte.
Jetzt hat sich der gebürtige Hattinger in der Sportbild zu Wort gemeldet. In einem Interview teilte er mit, dass er sich große Gedanken um die Königsblauen macht. „Das schmerzt sehr. Ich mache mir Sorgen um Schalke. Ich bin großer Fan, weil ich die Faszination S04 gespürt und erlebt habe, wie sehr die Menschen an diesem Verein hängen“, sagte der Linksverteidiger auf die Frage nach der Entwicklung bei den Knappen.
"Auf Schalke ist die Erwartungshaltung riesig, die Realität enttäuschend und die Unruhe zerstörerisch“
Als er vor einem Jahrzehnt bei S04 gespielt hat, gehörte der Verein zu den Top 3 der Liga. Davon ist er inzwischen weit entfernt. „Leider haben jetzt andere Bundesliga-Mannschaften einfach bessere Spieler. Zum Beispiel hat RB Leipzig, ein Klub ohne Tradition, die Königsblauen überholt. Weil dort viele richtige Personalentscheidungen getroffen wurden. Auf Schalke ist die Erwartungshaltung riesig, die Realität enttäuschend und die Unruhe zerstörerisch“ urteilt Schmitz.
Schmitz absolvierte acht Champions-League-Spiele für Schalke 04, stand auch beim legendären 5:2-Erfolg im Viertelfinale 2011 in Mailand auf dem Platz. „Der Pokal-Sieg 2011 und die Einsätze in der Königsklasse. Das sind die Spiele, für die alle den Fernseher anschalten. In unserer Familie war es so geregelt: Wenn ich gute Noten in der Schule hatte, durfte ich zur Belohnung Champions League gucken. Und einige Jahre später stand ich neben all den Superstars selbst auf dem Rasen und hatte schon bei der Hymne Gänsehaut am ganzen Körper“ verriet Schmitz.
Geprägt durch Manuel Neuer
Am meisten geprägt habe ihn aber Manuel Neuer. „Er hatte schon als ganz junger Torwart diese Siegerausstrahlung, er hat mich total in seinen Bann gezogen. Ich habe mir abgeschaut, wie er sich verhält, wie er trainiert. Mit ihm verbinden mich auch meine schönsten Momente als Fußballer“, sagt Schmitz. Aber der Nationaltorwart spielt bekanntlich ebenfalls seit 2011 nicht mehr in Gelsenkirchen.