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WSV: Fuchs trotzig
"Ich war schon immer ein Kämpfer"

WSV: Uwe Fuchs gibt sich trotzig
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Der Wuppertaler SV steht am Tabellenende, nach zehn Spieltagen ist die Stimmung rund um das Stadion am Zoo schon vergiftet: Es droht ein deprimierender Herbst.

Nur ein Sieg aus zehn Spielen, dazu zwei magere Unentschieden. Eine völlig verunsicherte Mannschaft, ein zwar kämpferischer, aber zunehmend ratlos wirkender Trainer, ein desillusionierter Präsident und ein tief enttäuschtes Umfeld: Der Wuppertaler SV gibt im Herbst 2009 ein erschütterndes Bild ab. Schon nach einem knappen Viertel der Saison haben zahlreiche Anhänger die Hoffnung auf den Klassenerhalt aufgegeben. Davon zeugen die großen Lücken auf den Rängen des Stadions am Zoo.

Wie anders war die Stimmungslage noch vor zwei Monaten. Damals fühlte man sich beim WSV noch als eine Art „Gewinner der Krise“. Denn trotz der bescheidenen finanziellen Mittel war es den Bergischen gelungen, innerhalb kürzester Zeit einen Kader zusammen zu stellen, dem fast alle Beteiligten durchaus das Potenzial bescheinigten, den Kampf gegen den Abstieg erfolgreich zu meistern.

Zu spüren von dieser Hochstimmung ist inzwischen allerdings nichts mehr. Niedergeschlagenheit und Wut in der Anhängerschaft, die die Mannschaft in Dortmund harsch kritisierte, dominieren. Lediglich Trainer Uwe Fuchs bemüht sich noch, eine trotzige Jetzt-erst-recht-Stimmung zu erzeugen. „Ich war immer ein Kämpfer“, verkündete der 43-Jährige nach der Pleite in Dortmund. „Und ich bin es immer noch. Für mich ist die derzeitige Situation eine Herausforderung.“ Sicher kann sich der Coach dabei der Rückendeckung Friedhelm Runges sein, der noch einmal bekräftigte: „Der Trainer steht überhaupt nicht zur Diskussion.“ Leichter macht dies die Aufgabe für Fuchs allerdings nur bedingt. Denn die Defizite im Kader sind unübersehbar und ziehen sich durch alle Mannschaftsteile.

Dass die Verunsicherung weder vor dem Alter noch vor Erfahrung Halt macht, lässt sich nicht zuletzt an Christian Maly festmachen. Der Keeper, in den Vorjahren ein Muster an Zuverlässigkeit, wackelte in fast jedem Spiel, zeigte sich aber immerhin gegen Dortmund formverbessert, als er mehrfach glänzend parierte. Allerdings wurde er von seinen Vorderleuten viel zu oft im Stich gelassen. Vor allem die Innenverteidigung präsentierte sich völlig desorientiert. Mitja Schäfer patzte genauso regelmäßig, wie der indisponierte Mario Neunaber, der in der letzten Spielzeit noch 29 Zweitliga-Spiele für Ingolstadt absolvierte, sich bislang aber noch nicht als Verstärkung erwies und seinen Platz vorerst an Steve Müller verloren haben dürfte.

So unsortiert die Abwehr bisher auftrat, so wenig durchschlagskräftig wirkt die Offensive: Tobias Damm ist ein Schatten seiner selbst, Unterstützung vom Mittelfeld gibt es kaum. Vor allem Marvin Braun enttäuscht auf ganzer Linie, Mahmout Najdi, Edgar Bernhardt und auch Salih Altin scheinen für die 3. Liga noch nicht robust genug.

Trotz dieser erschreckenden Zwischenbilanz ist es allerdings noch zu früh, den WSV abzuschreiben. Kämpferisch war der Elf (fast) nie ein Vorwurf zu machen, dass Potenzial in ihr schlummert war ebenfalls zu erkennen. Sollte nun auch endlich der ersehnte Befreiungsschlag gelingen - am besten schon am Sonntag gegen Kiel - könnte dies den ersehnten Hallo-wach-Effekt haben. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

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