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Absagenflut macht Fußballern zu schaffen

3. Liga: Absagenflut macht Fußballern zu schaffen
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Wetterfrust statt Fußballlust: Die Absagenflut durch den endlosen Winter sorgt bei den Vereinen auch in den Tagen vor Ostern für zunehmende Verärgerung.

Die Klubs aus der 3. Liga und den Regionalligen klagen über Termindruck und finanzielle Schäden. Nun wird vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) eine Entzerrung der Spielpläne gefordert - doch das ist nicht so einfach.

"Man muss sich bei der Masse an Absagen fragen, ob der Spielplan so sinnvoll ist, wenn es in diesem Jahr keine EM oder WM gibt", sagte Präsident Rolf Rombach vom durch Schnee und Dauerfrost arg gebeutelten Drittligisten Rot-Weiß Erfurt dem Sport-Informations-Dienst (SID): "Für das Wetter kann niemand etwas. Aber das ist sicher auch ein bisschen Wettbewerbsverzerrung, weil durch die vielen englischen Wochen bei manchen Teams irgendwann die Konzentration nachlässt."

Beim DFB ist man sich der Probleme bewusst. "So schlimm wie in diesem Jahr war es noch nie, viele Vereine äußern ihren Unmut", sagte DFB-Vizepräsident Rainer Milkoreit dem SID: "Aber die Spielpläne können nicht einfach so verändert werden, weil auch die unteren Ligen ganz eng mit der Bundesliga verknüpft sind. Es wird ein schwieriges Unterfangen, da eine Lösung zu finden. Wir sind aber darum bemüht und werden das diskutieren."

Das ist auch dringend nötig, denn die finanziellen Schäden steigen. Zu den Nachholspielen unter der Woche kommen weniger Zuschauer als an den Wochenenden. "Unsere Liquidität ist durch diese Situation schon ein bisschen belastet", sagte Rombach. Die Thüringer sind mit am heftigsten von den Spielverlegungen getroffen. Mitten im Abstiegskampf wurde eine Partie nach der anderen abgesagt, mittlerweile hat RWE vier Spiele weniger absolviert als einige Konkurrenten.

Kurios: Weil es in Thüringens Landeshauptstadt keinen beheizbaren Kunstrasenplatz gibt, musste Rot-Weiß selbst beim Training nach Alternativen suchen. "RB Leipzig hat uns zum Training eingeladen, weil sie so einen Platz haben. Das war für unsere Vorbereitung ganz wichtig", sagte Rombach.

Doch auch eine Rasenheizung ist unterhalb der 2. Bundesliga kein Allheilmittel - denn kaum jemand kann sich den Betrieb leisten. "Wir haben eine Rasenheizung im Stadion, aber wenn wir die laufen lassen, sind die Kosten einfach zu hoch", sagte Rombach.

In Rostock übernahm vor dem letzten Heimspiel ein Sponsor die Kosten von etwa 3000 Euro pro Tag, Regionalligisten wie Carl Zeiss Jena oder der 1. FC Magdeburg verzichten ganz. "In der 2. Liga ist der Einsatz der Rasenheizung Pflicht und auch gesichert, aktuell können wir uns das nicht leisten", sagte Jenas Präsident Rainer Zipfel. Auch Milkoreit weiß: "Rasenheizungen in den unteren Ligen werden die Probleme nicht lösen."

Für den ehemaligen Zweitligisten Jena stehen nach sechs Absagen in Folge zu Jahresbeginn und einer endlosen Winterpause 15 Spiele in acht Wochen auf dem Programm, nach Hunderten Spielausfällen geht es vielen Klubs in ganz Deutschland ähnlich. "Mir erschließt sich nicht, warum bei nur 16 Mannschaften in unserer Regionalliga überhaupt im Dezember und Februar Spiele angesetzt werden", sagte Jenas Trainer Petrik Sander der Ostthüringer Zeitung.

Das Osterwochenende hat in der Vergangenheit meist geholfen, die Austragung zuvor abgesagter Spiele sicherzustellen. Bei anhaltenden Minustemperaturen ist in diesem Jahr allerdings keine Entlastung in Sicht. "Der letzte Spieltag der 3. Liga ist für den 18. Mai geplant. Wir versuchen, bis dahin alles irgendwie über die Bühne zu bekommen", sagte Rombach.

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