In dieser Woche griff Christian Titz zu einer ungewöhnlichen Maßnahme. Die Videoanalyse nach der 2:3-Niederlage gegen Hertha BSC am vergangenen Wochenende ließ der Trainer des 1. FC Magdeburg ausfallen. Denn mit der Leistung seiner Mannschaft, die mehr als eine Halbzeit in Unterzahl agieren musste, war der 52-Jährige einverstanden. Es waren allein individuelle Fehler, die die Niederlage laut Titz verursachten - und über die sich der frühere Coach von Rot-Weiss Essen ärgerte.
„Aber wir waren zuvor sehr stabil, so war es auch in dieser Trainingswoche“, sagt Titz vor den nun anstehendne Heimspiel des FCM gegen den FC Schalke 04 am Samstagabend (20.30 Uhr/Sky und Sport1). „Ich wünsche mir, dass es gegen Hertha ein Ausrutscher war und wir es besser hinbekommen. Dann haben wir gute Möglichkeiten, erfolgreich zu sein.“
Das Traditionsduell unter Flutlicht steigt im ausverkaufen Stadion, unter den 27.000 Zuschauern werden 2750 Fans aus Gelsenkirchen erwartet. Einen Punkt steht Magdeburg in der Tabelle vor Schalke. Vor dem wilden Hinspiel, das S04 nach 0:2-Rückstand mit 4:3 gewann, galten die Landeshauptstädter nach einem starken Saisonstart noch als Kandidat, eine der positiven Überraschungen der Saison zu werden.
Doch die Niederlage auf Schalke war der Beginn einer Pleitenserie, durch die Magdeburg in die untere Tabellenregion abstürzte - und sich bis heute nicht vollends befreien konnte. Mit zwei Siegen, zwei Niederlagen und einem Remis startete das Titz-Team ins neue Jahr. Diese ausgeglichene Bilanz wollen die Gastgeber am Samstag ins Positive ziehen. Nicht dabei helfen kann ein Quartett: Julian Pollersbeck (Aufbautraining), Neuzugang Bryan Teixeira (Bänderriss im Fußgelenk) und Herbert Bockhorn (Infekt) und Jean Hugonet (Rotsperre) fallen am Samstag aus.
Welche Stärken Titz bei den Schalkern ausgemacht hat, erklärte er auf der Pressekonferenz vor der Partie. Der Gegner sei im Spiel gegen den Ball kompakt und stabil. „Und mit dem Ball versuchen sie, über Hereingaben mit ihren gefährlichen Spielern in der Box zu agieren.“ Bei Standardsituationen müsse seine Mannschaft besonders vorsichtig sein. Titz lobt die Gelsenkirchener vor allem für ihre Physis: „Wenn wir in die Infights kommen, müssen wir dagegenhalten. Es ist wichtig, die Räume schnell zu bespielen, damit wir überhaupt nicht in die Infights kommen. Da sind sie körperlich stark und nach Balleroberungen richtig gut im Umschaltspiel.“