Der 65 Jahre alte Unternehmer hatte seinem 1994 gestorbenen Bruder Bernd versprochen, sich um den FC Schalke 04 zu kümmern. Bernd Tönnies war bis zu seinem Tod Präsident des Traditionsclubs, der in der vergangenen Saison in die 2. Liga abgestiegen war.
„Eine meiner intensivsten Erinnerungen an den Club stammt aus der Anfangszeit, als ich jeden zweiten Abend nach Schalke musste. Es gab damals viel Gezänk und Theater im Präsidium und mit Jürgen Möllemann, der damals Leiter des Verwaltungsrats war“, erzählte Tönnies in seinem Podcast „Tönnies & Tönnies Der Podcast“.
„Wir saßen damals in einem Flachdachgebäude, und das Fenster stand offen. Ich habe mir den ganzen Wahnsinn angehört, mich zurückgehalten und gar nichts gesagt. Und irgendwie habe ich gedacht, es gibt jetzt nur zwei Möglichkeiten: Entweder du haust auf den Tisch und nimmst das Ding in die Hand, oder du springst aus diesem Fenster - es war Parterre - und fährst nach Hause und kommst hier nie wieder hin.“
Er habe sich dann für die erste Möglichkeit entschieden, sagte Tönnies. Der Club habe ihn gepackt. „Schalke ist eine Woge der Emotionalität“, sagte Tönnies, der nach 26 Jahren im Sommer 2020 von allen Ämtern im Verein zurücktrat.
Sehr berührt habe ihn der Tod des langjährigen Managers Rudi Assauer im Jahre 2019. Tönnies verkündete die Nachricht im Stadion, das sei ihm sehr wichtig gewesen. „Ohne Rudi wären wir alle nicht hier“, sagte er den Menschen im Stadion. „Assauer hat das moderne Schalke geprägt“, sagte Tönnies auch noch jetzt.