Doch davon nimmt er in Zukunft Abstand. „Wenn ich noch viele Tore mache, ich bin ja erst 21, dann blicke ich am Ende vor lauter Daten auf meinem Körper nicht mehr durch.“ Selbstbewusst ist Scheidhauer in sein erstes Profijahr gegangen und hat sich im engsten Freundeskreis vor dem Saisonstart seine Gedanken über eine mögliche Torquote gemacht. „Ich habe damals an fünf Treffer gedacht.“
Schon jetzt zeigt sich, dass seine Prognose realistische Züge annimmt. Zwei Mal traf der bis 2014 ausgeliehene Wolfsburger entscheidend, beim 1:0 in Regensburg und beim 1:0 in München. Kurios: Onkel Frank und Tante Kerstin, die eine Stunde von München entfernt leben, kamen zu beiden Spielen und erwiesen sich als Glücksbringer. Scheidhauer: „Jetzt muss ich sie wohl einmal zu einem Heimspiel einladen.“
Aber auch da hat der bullige Stürmer schon getroffen – beim 4:0 gegen Paderborn. „Im eigenen Stadion zu treffen ist ja noch viel geiler als auswärts.“ Und da er derzeit nach dem Ausfall von Mirkan Aydin und Zlatko Dedic neben Nika Gelashvili die einzige gesunde Sturmspitze im Kader ist, soll die Torejagd am besten schon gegen den MSV Duisburg weitergehen.
Die Chance dazu erhält er, denn nicht nur Trainer Karsten Neitzel gefällt, wie Scheidhauer seine Defensivarbeit verrichtet. Und der ist selbstkritisch genug: „Meine Einsatzzeiten sind schon okay, aber ich muss mich deutlich steigern um auf Dauer Stammspieler zu werden.“