Der FC St. Pauli hat mit einem Heimsieg auf fremdem Platz seine Mission Wiederaufstieg gestartet. Die Hamburger gewannen zum Auftakt der 2. Fußball-Bundesliga in Lübeck gegen den FC Ingolstadt mit 2:0 (0:0). Fabian Boll schoss beide Tore (51. und 69.) für die Mannschaft des neuen Trainers André Schubert.
Kapitän und Mittelfeldabräumer Boll brachte sein Team mit einem sehenswerten Freistoß aus 18 Metern in Führung. Mitte der zweiten Hälfte machte er dann mit einem Traumtor genau in den rechten Winkel aus fast identischer Position den hochverdienten Auftatktsieg der Hamburger perfekt.
St. Pauli war von Beginn an vor 10.093 Zuschauern in der Lohmühle, in die das Team wegen der Becherwurf-Affäre ausweichen musste, das bissigere und lauffreudigere Team. In hohem Tempo kombinierten die Kiezkicker bis zum Strafraum der Gäste. Einziges Manko: Zwingende Torchancen blieben lange Mangelware, weil der letzte Pass stets an in der Ingolstädter Abwehr hängen blieb. Zwar versuchten es Regisseur Deniz Naki in der 14. Minute aus der zweiten Reihe und Charles Takyi in der 29. Minute aus kurzer Distanz, aber wirklich gefährlich wurde es für Sascha Kirchstein im Tor der Ingolstädter zunächst nicht.
Diese Nachlässigkeiten hätten sich für die Hamburger fast gerächt. Andreas Görlitz zog kurz vor der Pause aus 18 Metern ab und zwang Pauli-Keeper Philipp Tschauner zu einer Glanzparade. Und nur Sekunden nach Wiederanpfiff hatte Ingolstadts Trainer Benno Möhlmann schon die Hände zum Torjubel in der Luft. Aber auch Caiuby scheiterte an dem sicheren Tschauner.
In der zweiten Hälfte vergab Naki weitere gute Möglichkeiten und damit einen höheren Sieg. In der 68. scheiterte er kläglich, als er das leere Tor nicht traf. Und so blieben Bolls entschlossene Distanzschüsse die beiden einzigen wirklich zwingenden Aktionen des Bundesliga-Absteigers.
St. Pauli musste als Strafe für den Bierbecherwurf eines Fans auf einen Schiedsrichter-Assistenten im Spiel gegen Schalke 04 in der vergangenen Saison sein Auftaktspiel in Lübeck austragen. Der Sieg war der erste seit dem Derby-Triumph gegen den HSV am 16. Februar.
Beste Akteure der Hamburger waren Innenverteidiger Lasse Sobiech, Max Kruse und Doppeltorschütze Boll bei den Ingolstädtern überzeugte einzig Caiuby.