Plötzlich wurde er auf dem Trainingsplatz von Fortuna Düsseldorf gesichtet. Trainer Norbert Meier war auf Anhieb begeistert, kannte Röslers Qualitäten schon im Vorfeld ausgiebig. Schließlich bekam der ehemalige Gladbacher einen Kontrakt von der Fortuna angeboten und unterschrieb diesen sofort.
Man muss nicht noch einmal extra erwähnen, dass die Düsseldorfer in dieser Saison die ersten sechs Zweitliga-Partien verloren. Schon aber, dass Rösler das erste Mal am achten Spieltag für seinen jetzigen Verein auflief – das war gleichzeitig der erste Heimsieg gegen den FC Augsburg (1:0). Seitdem geht es mit der Fortuna aufwärts und es wurden alle Heimspiele gewonnen. Dabei lag es auch an Rösler, der bisher an sieben Treffern beteiligt war, drei erzielte er selber, vier bereitete er vor – übrigens alle in der heimischen ESPRIT-arena.
Schon kurz vor der Winterpause gegen den Karlsruher SC war sein 1:0 das entscheidende Tor, seinen größten Auftritt im rot-weißen Dress hatte der 33-Jährige dann aber am letzten Sonntag, als er sein Team zunächst in Führung brachte und die Partie kurz vor dem Ende noch mit einem wunderbar direkt verwandelten Freistoß entschied. Mehrfach hatte er es in dieser Saison schon direkt versucht, endlich hat es geklappt. „Ich wollte es schon auf den neuen Ball schieben, denn eigentlich habe ich das mit dem linken Fuß ja ganz gut drauf“, sagt Rösler. „Jetzt hören die Frotzeleien der Kollegen hoffentlich auch auf. Ich habe aber bei beiden Treffern die Kugel ganz gut getroffen.“
Der Jubel über den Kunstschuss eine Minute vor Schluss war so groß, dass er sich gar das Trikot vom Leib riss – daraufhin gab es für ihn eine Gelbe Karte mit Folgen. „Dass es die fünfte Gelbe der Saison war und ich dann in Augsburg gesperrt sein werde, wurde mir erst hinterher bewusst“, zuckt Rösler mit den Schultern. „Das war einfach pure Freude.“
Wer bis zum letzten Wochenende immer noch Zweifel hatte, dass die Flingeraner auch in der kommenden Spielzeit in Liga zwei aktiv sind, kann die nun endgültig zu den Akten legen. „Dieser Sieg war ein Riesenschritt zum sicheren Klassenerhalt“, sagt auch der Doppeltorschütze. „Dass wir dadurch den Rekord von neun Heimsiegen aufgestellt haben, war nur eine Nebensache.“
Bei all der Freude über den wichtigen Erfolg gegen den VfL Osnabrück ärgerte sich Rösler schließlich auch über den Böllerwurf, der das Spiel überschattete: „Da zuckt man auch als Spieler heftig zusammen. Das trübt die Stimmung. Das hat nichts im Fußballstadion zu suchen. Nicht nur, weil ohnehin so viel Schlimmes in der Welt passiert. Seit ich hier bin, war die Unterstützung durch die Fans immer sehr gut. Ich hoffe, dass sie die Übeltäter schnell schnappen.“