"Friedhelm Funkel, sie haben in Ihrem zweiten Spiel als Hertha-Trainer eine 0:3-Niederlage gegen den Tabellennachbarn 1. FC Nürnberg kassiert. Ist das eine Bestätigung für Ihre Aussage, dass das ihr bislang härtester Job wird?"
Friedhelm Funkel: "Dass es so hart wird, hätte ich auch nicht erwartet. Wir haben in diesem Spiel nichts von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Bei uns hat alles gefehlt: Ballsicherheit, Stellungsspiel, Abwehrverhalten. Nürnberg hat uns vorgemacht, was man im Abstiegskampf tun muss. Die Enttäuschung ist riesengroß."
"Haben Sie eine Begründung für die blamable Leistung Ihrer Spieler?"
"Da müssen sie die Spieler selbst fragen. Man muss ihnen wahrscheinlich noch gewissenhafter mitteilen, in welcher Situation wir sind. Wir spielen gegen den Abstieg. Da muss man die Ärmel aufkrempeln und nicht Hacke, Spitze eins, zwei, drei spielen. Dieses Spiel muss einigen die Augen öffnen. Es hilft nur Arbeit, Arbeit, Arbeit."
Friedhelm Funkel ist das Lachen vergangen (Foto: firo).
"Gojko Kacar, normalerweise ein Leistungsträger, wurde schon vor der Pause ausgewechselt..."
"Er war einfach nicht präsent auf dem Platz. Dagegen hat der 19-Jährige Sascha Beuchert hervorragend gehalten. Das sagt alles."
"Reicht die Qualität Ihrer Spieler für den Abstiegskampf?"
"Momentan sieht es so aus, als wenn die Qualität nicht reicht. Aber die Jungs können einfach nicht alles verlernt haben. Es wird Veränderungen geben, und im Umgang wird es in den nächsten Tagen härter und aggressiver werden."
"Stört das Spiel in der Europa League am Donnerstag gegen den SC Heerenveen nicht das Projekt Klassenerhalt?"
"Wir spielen zu Hause, und wenn wir erfolgreich auftreten, kann so ein Spiel auch einen positiven Aspekt haben. Dann können wir uns Selbstbewusstsein für das nächste Bundesliga-Spiel gegen Wolfsburg holen. Aber ohne Arbeit geht es nicht, und wir müssen viel aggressiver spielen. Es geht hier um den Verein, nicht um die Spieler."