Nach einem 0:0 in der Hansestadt bleibt die Werkself mit 21 Punkten aufgrund des um einen Treffer besseren Torverhältnisses auf Platz eins vor dem HSV. Beide Teams sind damit als einzige Mannschaften in der Bundesliga ungeschlagen. Leverkusen blieb mit der besten Abwehr der Liga auch im vierten Spiel in Folge ohne Gegentreffer, der HSV erzielte erstmals in dieser Saison kein Tor und musste nach vier Heimsiegen zwei Punkte in der eigenen Arena abgeben.
HSV-Trainer Bruno Labbadia überraschte vor 57.000 Zuschauern im Angriff mit der Aufstellung von Tolgay Arslan. Nach den schweren Verletzungen der Sturmstars Mladen Petric und Paolo Guerrero muss Labbadia mindestens bis zur Winterpause in der Offensive improvisieren, er behielt aber auch im Spitzenspiel seine bewährte 4-4-2-Taktik bei.
Der 19-jährige Deutsch-Türke Arslan feierte sein Bundesligadebüt an der Seite des Schweden Marcus Berg. Arslan war im Sommer ablösefrei aus der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund an die Elbe gewechselt. Er spielte selbstbewusst auf und hatte in der elften Minute die erste Torchance, sein Schuss aus 17 Metern strich aber am Gehäuse vorbei.
In der 39. Minute war das Spiel für Arslan aber mit einer Oberschenkelverletzung schon wieder beendet. Für ihn kam Tunay Torun ins Spiel. Bei den Leverkusenern erhielt im Mittelfeld der wiedergenesene Renato Augusto den Vorzug vor Toni Kroos, der erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde.
Die Partie begann im Stil eines echten Spitzenspiels mit hohem Tempo und viel Einsatz auf beiden Seiten, wobei Schiedsrichter Florian Meyer einige Male bei Fouls großzügig die Augen zudrückte. Die Gastgeber taten insgesamt mehr für die Offensive und hatten mehr Spielanteile.
Leverkusen machte allerdings die Räume sehr gut zu und stand insgesamt sicher in der Abwehr, so dass es kaum ein Durchkommen für die Elf von Labbadia gab. Bei ihren Kontern waren die Leverkusener dagegen zunächst nicht zielstrebig genug. Erst in der 27. Minute kam Bayer gefährlich vor das HSV-Tor, Gonzalo Castro schob aus spitzem Winkel aber vorbei. Nach dem Wechsel hatten erneut die Hamburger zunächst mehr Spielanteile. Eljero Elia (52.), Piotr Trochowski (54.) und Berg (55.) vergaben aber aussichtsreiche Gelegenheiten. Die HSV-Fans trieben nun ihr Team immer wieder nach vorne, Leverkusen kam kaum einmal in die Offensive. In der 79. Minute vergab Torun die klarste Gelegenheit, als er aus kurzer Distanz Gonzalo Castro anschoss. Torwart Rene Adler war bereits geschlagen. Dann aber hätte Bayer beinahe zugeschlagen, Frank Rost musste nach einem Kopfball von Sami Hyypiä sein ganzes Können aufbieten (86.). Drei Minuten später entschärfte Rost einen Schuss von Stefan Kießling.
Die Innenverteidiger Manuel Friedrich und Hyypiä ragten bei Bayer heraus. Beim HSV gefielen der fast fehlerfrei spielende Jungnationalspieler Jerome Boateng, Rost und Antreiber Ze Roberto.