In der Top-Begegnung heute (15.30 Uhr/live bei Sky und Liga total) bei Eintracht Frankfurt steht Wiedergutmachung für die 0:3-Blamage bei Rapid Wien an - und die Tabellenführung auf dem Spiel. Denn Bayer Leverkusen liegt auf der Lauer. Dort steht Stefan Kießling bei der Pokal-Revanche gegen Werder Bremen vor einem möglichen Tore-Startrekord. Hamburg will Wiedergutmachung betreiben
Die als "Wiener Würstchen" verhöhnten Hanseaten wollen die Pleite in der Europa-League schnell abhaken. "Wir werden jetzt nicht alles schlechtreden, sondern wieder aufstehen", sagte Trainer Bruno Labbadia und versprach: "Wir gehen gestärkt aus der Partie hervor."
So sehen es auch die Profis. "Mund abwischen und engagierter zu Werke gehen", schrieb Kapitän David Jarolim seinen Mitspielern ins Stammbuch. "Es ist gut, dass wir gar nicht viel Zeit zum Nachdenken haben", sagte Abwehrchef Joris Mathijsen, und Stürmer Mladen Petric ergänzte: "Wir wollen zeigen, dass das Spiel in Wien ein Ausrutscher war. Doch auch die Eintracht ist unter Trainer Michael Skibbe in der Liga noch ungeschlagen. "Wir haben eine Begeisterung ausgelöst. Jeder freut sich auf das Spiel, und wir wollen so offensiv wie möglich agieren", sagte Skibbe.
Die Hessen könnten mit einem Sieg ihren besten Auftakt seit Einführung der Drei-Punkte-Regel in der Saison 1995/96 feiern. Allerdings ist die Eintracht in ihren ersten beiden Heimspielen jeweils nicht über ein 1:1 hinausgekommen. Bayers Kießling will den Tore-Startrekord
Stephan Kießling (Mitte) ist zurzeit in Hochform (Foto: firo).
Beim Tabellenzweiten Leverkusen steht Kießling im Blickpunkt. Sollte der Stürmer auch gegen Werder (17.30 Uhr) treffen, wäre er der erste Spieler, der in allen sechs Spielen seit Beginn einer Saison ein Tor erzielt hätte. "Wir sind gut drauf, das wollen wir auch gegen Bremen zeigen", meinte Kießling, der selbst weitere Pluspunkte bei Bundestrainer Joachim Löw für eine Berufung in die Nationalmannschaft sammeln könnte.
Bayer-Trainer Jupp Heynckes sprach im Vorfeld von einer "echten Standortbestimmung". Dabei haben die noch unbezwungenen Leverkusener Personalprobleme.
Außenverteidiger Michal Kadlec fällt verletzt aus, der Einsatz des brasilianischen Mittelfeldspielers Renato Augusto ist fraglich. Für den gelb-rot-gesperrten Schweizer Angreifer Eren Derdiyok wird voraussichtlich Theofanis Gekas neben Kießling im Sturm auflaufen. Werder muss wie beim 3:2 in der Europa-League bei CD Nacional Funchal ohne den angeschlagenen Jung-Nationalspieler Mesut Özil auskommen. Große Sorgen in der Hauptstadt
Noch größer sind die Sorgen bei Hertha BSC Berlin. Der Tabellenvorletzte muss neben dem Fehlstart in der Liga und dem 1:1 in der Europa-League gegen den FK Ventspils auch den Ausfall von Stammtorhüter Jaroslav Drobny (Oberschenkelverletzung) verkraften. Da auch Ersatztorwart Christopher Gäng mit einem Fußbruch nicht nur Verfügung steht, kommt der 19-jährige Sascha Burchert gegen den SC Freiburg zu seinem Bundesligadebüt.
Während Hertha-Geschäftsführer Michael Preetz in der heiklen Lage zur Ruhe riet, rüttelte Trainer Lucien Favre Profis und Umfeld wach: "Jeder muss begreifen, dass die erfolgreiche letzte Saison vorbei ist."