Was genau in der 86. Minute in ihm vorging, wusste Kevin Stöger nach Abpfiff schon gar nicht mehr. Nur soviel: "Es war eine verdammte Erleichterung!" Spätestens mit seinem ein Tor zum 3:0-Endstand ging die Party zum Klassenerhalt des VfL Bochum so richtig los.
"Beim 3:0 konnte ich gefühlt keinen Schritt mehr laufen, deswegen habe ich den drüber gelupft." Danach war sei nur noch Ekstase gewesen. "Was da draußen abgeht, ist der Wahnsinn. Es wird in ganz Bochum gefeiert, egal wo man hingeht."
Wo es für die Mannschaft noch hingehen würde, wusste der 29-Jährige selber noch nicht. "Wir gucken einfach, wo es uns hintreibt. Diesen Klassenerhalt hat sich ganz Bochum verdient. Das ist einfach verdammt geil. Jetzt wird erstmal ein, zwei Tage gefeiert. Einige bestimmt sogar drei, vier."
Ganz bewusst sei vor dem letzten Spieltag nichts von Seiten des VfL geplant worden. "Wir haben gesagt, wir legen den Fokus auf das Spiel und wollen unbedingt gewinnen. Spontane Partys sind die schönsten. Ich werde bei jeder dabei sein."
Im Moment des Triumphes blickte Stöger aber auch zurück auf ein Jahr voller Aufs und Abs. "Nicht viele haben uns das zugetraut. Wir haben gegen Schalke und Stuttgart zweimal verloren, haben uns aber nie aufgegeben, immer an uns geglaubt. Deshalb sind wir definitiv verdient in der Liga geblieben, weil wir auch gegen Mannschaften von oben gewonnen haben."
Als einen Hauptgrund sah Stöger vor allem die bedingungslose Unterstützung der Bochum-Fans. "Riesen-Kompliment, was die gemacht haben. Nach den ersten sechs Spielen haben wir von überall auf die Fresse bekommen. Die standen trotzdem hinter uns und haben uns nach vorne gepusht."
Auf die anstehende freie Zeit freute sich Stöger dabei fast so sehr, wie auf die bereits beginnenden Feierlichkeiten. "Es war wirklich für den Kopf eine anstrengende Saison. Deswegen freue ich mich auf den Urlaub: Einfach mal abschalten und alles genießen."