BVB-Chef Hans-Joachim Watzke will die Diskussion um den ausgebliebenen Elfmeterpfiff beim Spiel der Dortmunder in Bochum (1:1) nicht weiter anheizen.
„Wir akzeptieren die Einsicht und damit ist es jetzt für uns erledigt“, sagte der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.
Schiedsrichter Sascha Stegemann hatte einen Tag nach dem 1:1 der Borussia beim VfL Bochum einen womöglich spielentscheidenden Fehler beim Foul von Danilo Soares im Strafraum an BVB-Nationalspieler Karim Adeyemi im Bochumer Strafraum zugegeben.
Er sagte gegenüber Radiosender "WDR2": "Für mich hat sich das in der Situation so dargestellt, dass Soares versucht hat, nach dem Ball zu grätschen und den verfehlt. Das habe ich auch so wahrgenommen. Trotzdem war es für mich auf dem Feld so, dass Adeyemi in der Drehbewegung war und den Fuß rausgestellt hat und es so wirkte als sei es ein gesuchter Kontakt, ein gesuchter Elfmeter: Deshalb habe ich auf den Elfmeterpfiff verzichtet. Wenn ich aber die Fernsehbilder sehe, muss ich sagen, dass es nicht die richtige Entscheidung war."
Unmittelbar nach der Partie in Bochum hatten sowohl BVB-Trainer Edin Terzic als auch Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl mit harschen Worten ihren Unmut über Stegemann und über Videoassistent Robert Hartmann bekundet. Hartmann hatte die Aktion im Kölner Videokeller geprüft und den ausgebliebenen Elfmeterpfiff nicht als offensichtliche Fehlentscheidung eingestuft. „Wir haben unseren Ärger über diese Fehlentscheidung der Herren Stegemann aber auch Hartmann deutlich zum Ausdruck gebracht. Das war definitiv krass. Aber jetzt muss es auch gut sein“, kommentierte Watzke.
In einer Erklärung auf der Vereinsseite appellierte er an die Fans: „Anfeindungen jeder Art, Verunglimpfungen oder Drohungen, sei es persönlich oder anonym über Social-Media-Kanäle, können wir – aller Enttäuschung zum Trotz – aber nicht einmal im Ansatz tolerieren. Wir haben unsere Sicht der Dinge direkt nach dem Spiel mit dem Schiedsrichter besprochen, er hat uns anschließend versichert, wie leid es ihm tut.“
Borussia Dortmund: Edin Terzic war nach dem Spiel sauer
Vor allem BVB-Trainer Edin Terzic hatte sich danach darüber geärgert, dass Stegemann sich die Szene nicht noch einmal auf dem Videobildschirm angesehen hatte. Der Schiedsrichter sagte dazu: "Der Videoassistent Robert Hartmann hat sich die Szene angeschaut und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich nicht um eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung handelt und hat mir deshalb auch nicht empfohlen, die Szene noch einmal anzuschauen. Rückblickend betrachtet wäre es natürlich besser gewesen, sich die Szene noch einmal anzuschauen." wozi mit dpa