Bei der 0:2-Derbypleite gegen den FC Schalke hat der VfL Bochum vor allem in der zweiten Halbzeit kollektiv versagt. Wenn man trotzdem einen Lichtblick in der Mannschaft von Trainer Thomas Letsch sehen will, ist es Patrick Osterhage.
Gut einschlafen konnte der 23-Jährige am Samstagabend nicht. "Nach so einem Spiel hast du immer Adrenalin in dir und die Nacht ist schon ein bisschen unruhig." Die bittere Niederlage tat ihr Übriges, weshalb Osterhage auch nicht groß über seine persönliche Leistung reden wollte.
"Ich versuche einfach, hundert Prozent Einsatz und dem Team fußballerisch das, was ich kann, zu geben." Über seinen Startelfeinsatz wurde der zentrale Mittelfeldspieler einen Tag vor dem Derby informiert. "Aber natürlich zeichnet sich das in der Trainingswoche schon ein bisschen ab."
Als Ersatz für den gesperrten Kapitän Anthony Losilla bildete er mit Kevin Stöger die Doppelsechs und gewann die meisten Zweikämpfe für den VfL (14). "Ich gebe im Training Gas und versuche, meine Chance zu nutzen, wenn ich sie bekomme." Auf die hat der 23-Jährige jetzt eine ganze Weile warten müssen.
Erster Startelfeinsatz seit fünf Monaten
Denn zuletzt reichte es für Osterhage nur zu Kurzeinsätzen. Sein vierter Startelfeinsatz gegen Schalke war der erste seit dem 9. Spieltag. Beim 3:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt stand er an der Seite von Losilla. Erstmals in dieser Saison hatte ihn der damalige Interimstrainer Heiko Butscher von Anfang an starten lassen. Der Gegner wie am kommenden Freitag: 1. FC Köln.
Beim ersten Punktgewinn der Saison (1:1) liefen Osterhage und Losilla mit Kevin Stöger in offensiverer Rolle gemeinsam auf. Seit seiner Amtsübernahme setzte Thomas Letsch im Zentrum allerdings vermehrt auf das Dreieck mit Philipp Förster auf der Zehnerposition. Für Osterhage blieb nur, sich noch mehr im Training anzubieten.
Variante mit Losilla und Stöger eine Option gegen Köln
"Jeder, der hier in der Mannschaft ist, will spielen. Und sich gegenseitig zu pushen, gehört dazu", nimmt es der 23-Jährige sportlich. "Der, der dann spielt, gibt dann alles auf dem Platz. Nur so können wir erfolgreich sein." Worte, die sein Trainer gerade in dieser Phase gerne hören wird.
Denn Letsch hatte am Montag angekündigt, ein besonderes Augenmerk darauf zu legen, welche Spieler Abstiegskampf können. Osterhage selbst sieht sich als solchen: "Ich bin kein Typ, den das total mitnimmt, sondern versuche immer, positive Sachen zu sehen."
Kapitän Losilla wird nach seiner abgesessenen Sperre höchstwahrscheinlich an seinem 37. Geburtstag zurück in die Startelf kehren. Dass Osterhage deshalb weichen muss, ist aber nicht gesagt. Eine Konstellation, wie im Hinspiel gegen Köln, wird mit Sicherheit Teil der Gedankenspiele von Letsch vor der Flutlicht-Partie am Freitagabend (10. März, 20:30 Uhr) sein.