In der anstehenden Transferperiode hätte Michael Esser die Nummer eins beim 1. FC Nürnberg werden können. Doch der 35-jährige Torhüter des VfL Bochum lehnte ab und entschied für einen Verbleib bei seinem Herzensklub - trotz seiner Rolle als Ersatzmann hinter Manuel Riemann.
Nun hat Esser seinen im Sommer auslaufenden Vertrag beim Revierklub um ein Jahr verlängert. Das teilte der VfL am Mittwochabend mit. Zudem beinhaltet das Arbeitspapier die Option auf eine weitere Saison. Und auch für die Zeit nach seiner aktiven Laufbahn hat Esser bereits einen Plan: Er wird als Torwarttrainer im Bochumer Nachwuchsleistungszentrum arbeiten.
"Michael Esser in der Mannschaft zu haben, hilft enorm weiter. Er ist als Sportler top, bringt immer seine Leistung, im Training wie im Wettkampf. Er ist als Typ wichtig, verfügt über Erfahrung im Kampf um den Klassenerhalt, ihn kann so gut wie nichts erschüttern. Diese robuste Haltung überträgt sich auch auf seine Mitspieler und Vorderleute", betont Sportchef Patrick Fabian.
Esser sei, so Fabian weiter, "ein Top-Teamplayer, ein wesentlicher Baustein unserer Mannschaft. Wir sind froh, dass er mindestens noch ein Jahr dranhängt. Genauso freut es uns, dass wir ihm die Möglichkeit bieten können, den gemeinsamen Weg auch nach seiner aktiven Zeit weiterzugehen, indem er das Talentwerk als Torwarttrainer verstärkt."
Der gebürtige Castrop-Rauxeler spielte bereits in der Jugend für den VfL. 2008 kehrte er als Ersatzkeeper zurück. Spielpraxis sammelte Esser vorwiegend in der damaligen zweiten Mannschaft. Nach sieben Jahren verließ er die Castroper Straße, ehe er 2021 zum dritten Mal in Bochum anheuerte. In der Zwischenzeit stand Esser bei Sturm Graz, Darmstadt 98, Hannover 96 und der TSG Hoffenheim unter Vertrag. Insgesamt kommt er auf 29 Einsätze für Profis des VfL. 55 Partien bestritt Esser für die Zweitvertretung.
Er sei "froh darüber, dass meine persönliche VfL-Story noch um die nächsten Kapitel ergänzt werden kann. Es ist schön, der Mannschaft weiterhin helfen zu können. Ebenso groß ist die Vorfreude auf die Karriere nach meiner aktiven Zeit", sagt Esser zu seiner Verlängerung. " Aber jetzt gilt es erst einmal, den Fokus auf den Klassenerhalt zu richten, den wir mit aller Macht erreichen wollen."