Das erste Telefonat mit Hansi Flick hat Youssoufa Moukoko bereits geführt. Wer seine Leistung bringe, der werde bei der WM dabei sein, habe ihm der Bundestrainer versichert, berichtete Moukoko mit einem breiten Grinsen nach dem kleinen Revierderby gegen den VfL Bochum (3:0).
Der Youngster von Borussia Dortmund erwies sich in dem Gespräch am vergangenen Donnerstag als guter Zuhörer und betrieb mit seinen beiden Traumtoren reichlich Eigenwerbung für eine Nominierung. Doch auf öffentliche Forderungen verzichtete der 17-Jährige im Anschluss - er ließ lieber Taten sprechen.
"Ich wäre gerne dabei"
„Ich kann nur meine Leistung bringen, am Ende entscheidet der Bundestrainer. Am Donnerstag werden wir sehen, wer dabei ist“, sagte Moukoko nach seiner Galavorstellung mit Blick auf die Verkündung der 26 Namen für Katar auf dem DFB-Campus in Frankfurt/Main: „Ich freue mich auf Donnerstag und wäre gerne dabei.“
Die Freude ist dem U21-Nationalspieler derzeit auch jede Woche auf dem Platz anzumerken. Erst knallte er den Ball mit 85 Stundenkilometern zur Führung wuchtig mit links ins Netz (8.), dann überlupfte er Torhüter Manuel Riemann sehenswert aus rund 35 Metern mit seinem rechten Fuß. Den Vergleich mit Erling Haaland erstickte er nach seinem ersten Bundesliga-Doppelpack cool im Keim: „Da stand Youssoufa Moukoko, nicht Erling Haaland.“
Doch wie die Urgewalt aus Norwegen hat auch Moukoko Bestmarken im Visier. Er löste Florian Wirtz als jüngsten Bundesligaspieler mit mindestens zehn Toren auf dem Konto ab. „Rekorde“, sagte Moukoko lächelnd, „sind dafür da, um sie zu brechen.“
Zahlt Vertrauen von Trainer Terzic zurück
Einen großen Anteil an seiner Leistungsexplosion hat Edin Terzic. „Wenn ein Trainer dem Spieler vertraut, zahlt er es auch zurück“, meinte Moukoko. Daher wäre eine Vertragsverlängerung nach seinem 18. Geburtstag am Tag des WM-Eröffnungsspiels (20. November) keine Überraschung: „Ich habe das Vertrauen von Edin. Ich fühle mich sehr wohl hier.“
Nach vielen Verletzungen und wenig Spielpraxis in der vergangenen Saison ist Moukoko in der Bundesliga richtig angekommen. Er entschied schon das große Revierderby gegen Schalke mit seinem Kopfballtor, zudem leitete er die Aufholjagd gegen Bayern München ein. Im letzten Jahr sei er oft verletzt, sein Körper nicht bereit gewesen. „Ich bin stabiler geworden und habe noch mehr Selbstvertrauen“, begründete Moukoko seine starke Form.
Terzic sieht die Entwicklung mit Freude. „Er hat in seinem kompletten Spiel einen riesigen Schritt gemacht“, lobte der Coach nach dem dritten Ligasieg des BVB in Serie: „Er zeigt sich viel, er tut unserem Spiel gut.“ Da wäre es doch verwunderlich, wenn nicht ein zweiter Anruf von Hansi Flick mit der WM-Einladung folgen würde.