Die Zahlen waren bereits bekannt, in dieser Hinsicht also enthielt der endgültige Geschäftsbericht von Borussia Dortmund für das Geschäftsjahr 2021/22 keine großen Überraschungen: Umsatzerlöse von 351,6 Millionen Euro, inklusive Transfers eine Bruttokonzerngesamtleistung von 456,9 Millionen Euro und ein Fehlbetrag von 35,1 Millionen Euro. Noch immer ist die Lage stark geprägt von der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen auf den Spielbetrieb der Bundesliga und des internationalen Fußballs.
Immerhin haben es die BVB-Fans und -Aktionäre nun schwarz auf weiß, dass ihr Klub für das kommende Geschäftsjahr wieder mit schwarzen Zahlen plant: "Die Geschäftsführung geht derzeit für das kommende Geschäftsjahr 2022/2023 von einem Jahresüberschuss von einer bis sechs Millionen aus", heißt es in dem Bericht.
Die Umsätze sollen auf 435 Millionen steigen, weil in allen Erlösbereichen höhere Einnahmen erwartet werden und der Klub nicht mehr mit Corona-Restriktionen rechnet. Zudem soll sich auch der Transfermarkt erholen: "Borussia Dortmund geht trotz der wirtschaftlichen Unklarheiten von einem bedingt aktiven Transfermarkt aus, auf dem vereinzelt sehr lukrative Transfergeschäfte abgeschlossen werden können, sodass das Ergebnis aus Transfertätigkeit einen nicht unwesentlichen Ergebnisbeitrag leisten wird", teilt der Klub mit.
BVB sieht weiter Risiken fürs Ergebnis
Dennoch: Corona bleibt ein Risiko für die Zahlen, das steht so im Geschäftsbericht - wie auch der Ukraine-Krieg, die Energiekrise, Inflation und höhere Zinsen. Zudem bleiben die sportlichen Risiken: Ein frühes Aus in der Champions League oder gar das Verpassen der Königsklasse würden gehörig ins Geld gehen - zuletzt fehlten dem BVB wegen des frühen Ausscheidens in Europa 15 bis 20 Millionen.
Und deswegen plant der Klub Änderungen bei den Spielergehältern: "Kurz- bis mittelfristig wird verstärkt eine Variabilisierung der Personalkosten im Lizenzbereich im Hinblick auf das sportliche Abschneiden – vor allem in den UEFA-Wettbewerben bzw. der Qualifikation für diese – angestrebt", heißt es im Text. Sprich: Die Profis sollen stärker erfolgsabhängig bezahlt werden. Bis sich dies allerdings umsetzen lässt, wird wegen der noch laufenden Verträge einige Zeit ins Land gehen - zudem ist offen, inwieweit sich national und international umworbene Spieler überhaupt auf solche Konstruktionen einlassen.