Rund dreieinhalb Jahre sind vergangen, seit der FC Schalke 04 zum letzten Mal das Revierderby gegen Borussia Dortmund gewinnen konnte. Im April 2019 feierte S04 einen 4:2-Sieg beim BVB. Die Bilanz aus den folgenden vier Duellen liest sich verheerend: Ein Remis, drei Niederlagen, 0:11-Tore.
Ob die Königsblauen diese Statistik ausbessern können, wenn Königsblau und Schwarz-Gelb am Samstag (15.30 Uhr) im Signal-Iduna-Park aufeinandertreffen? Es sei klar, "dass wir gewinnen wollen. Immer. Auch in Dortmund", betonte Schalkes Torhüter Alexander Schwolow in einem Kicker-Interview. Der 30-Jährige weiß um die Sehnsüchte der Fans: "Unsere Fans lechzen nach einem Derbysieg, es ist unser aller Traum, dort zu gewinnen."
Was es dafür braucht? "Eine außergewöhnliche Leistung" von allen Spielern, so Schwolow, der glaubt: "Mit unserer Art und Energie können wir dem BVB wehtun, erst recht, wenn wir sie über die komplette Spieldauer halten." Dass es nicht unmöglich ist, bei den als deutlicher Favorit gehandelten Borussen zu gewinnen, habe Mitaufsteiger Werder Bremen (gewann 3:2 beim BVB) bewiesen.
Wie nahezu alle Schalker Profis steht Schwolow vor seiner Derby-Premiere. Doch Spiele im BVB-Stadion sind keine neue Erfahrung für den gebürtigen Wiesbadener. Schon mit Freiburg und Hertha lief er im Signal-Iduna-Park auf - und hat daher großen Respekt vor der Dortmunder Südtribüne. "Wenn man so eine Masse an Menschen hinter sich hat, kann einem das den Sauerstoff rauben." Über 20.000 Menschen finden dort Platz. Schwolow: "Aber ich weiß, was auf mich zukommt und habe keine Probleme damit, mich mental darauf einzustellen und mit einer gewissen Gelassenheit an die Sache heranzugehen."
In seinen ersten Wochen auf Schalke erlebte Schwolow bereits turbulente Zeiten. Nach Patzern gegen den 1. FC Köln (1:3) und Borussia Mönchengladbach (2:2) musste er viel Kritik einstecken. Doch zuletzt zeigte die Formkurve der Leihgabe aus Berlin nach oben. Die Situationen gegen Köln und Gladbach seien ärgerlich, "aber das kann ich einordnen", meinte Schwolow im Kicker dazu. "Ich denke, dass ich insgesamt stabile Leistungen gezeigt habe, das Trainerteam gibt mir ein gutes Feedback. Ich habe das Gefühl, dass ich mich hier jeden Tag verbessere, das ist auch mein Anspruch."