Drei Partien hat der FC Schalke 04 seit der Rückkehr in die Bundesliga bestritten - und sich mit teils ordentlichen Auftritten zwei Punkte erkämpft. Fünf Feldspieler spielten in den ersten Saisonwochen noch keine Rolle. Sie sahen teils von der Bank zu, gehörten teils überhaupt nicht zum Kader. Das hat unterschiedliche Gründe. Die Übersicht.
Leo Greiml: Der 21 Jahre alte Neuzugang gehörte in dieser Saison noch nicht zum Profikader - was wenig verwunderlich ist. Denn Greiml brachte eine Kreuzbandverletzung mit nach Gelsenkirchen und tastete sich im Laufe der Vorbereitung wieder heran. Zuletzt holte sich der Innenverteidiger in der U23 Wettkampfpraxis, spielte am Wochenende gegen Fortuna Köln erstmals über 90 Minuten und empfahl sich für Aufgaben in der Bundesliga. "Leo wird bald an diese Tür anklopfen, denn er hat ganz große Ziele und im Training auch schon gezeigt, wie weit er ist", sagte Sportdirektor Rouven Schröder neulich. Sollte Verkaufskandidat Malick Thiaw Schalke in diesem Sommer noch verlassen, könnte Greiml die Lücke füllen.
Dong-gyeong Lee: Nach seiner auskurierten Fußverletzung und teils auffälligen Leistungen in Testspielen hatten viele S04-Fans den Südkoreaner auf dem Zettel. Doch Trainer Frank Kramer sieht das offenbar anders. Lee wartet noch auf sein Bundesliga-Debüt, war auch nicht im Regionalliga-Team im Einsatz. Kramer traut dem 24-Jährigen die erste Liga wohl (noch) nicht zu, zumal die Konkurrenz im offensiven Mittelfeld groß ist. Und auch die Sprachbarriere spielt eine Rolle. "Lee kommt aus einer anderen Liga, einem anderen Land. Die Kommunikation ist nicht ganz einfach", sagte Kramer. Ob dem Nationalspieler der Durchbruch gelingt, bevor seine Leihe am Jahresende ausläuft? Fraglich.
Ibrahima Cissé: Der 21-jährige Franzose kam als Perspektivspieler aus der U21 von KAA Gent. Diesen Status wird er wohl vorerst beibehalten. Fürs Profiaufgebot reichte es noch nicht, zweimal verteidigte Cissé in der U23. Der Verein möchte ihn behutsam an höhere Aufgaben heranführen. "Er ist ein ganz junger Bursche, der zum ersten Mal richtig in den Profizirkus eingreift", sagte Sportdirektor Schröder.
Blendi Idrizi: In der Aufstiegssaison gehörte der kosovarische Nationalspieler zeitweise zum Stammpersonal, in der Endphase der Saison kam er zumeist von der Bank. Und inzwischen ist er völlig außen vor: Der 24-Jährige gehörte nur im DFB-Pokal zum Kader, die drei ersten Bundesliga-Partien verfolgte er von der Tribüne. Er könnte den Verein womöglich noch verlassen. Ein von griechischen Medien kolportiertes Interesse von Panathinaikos Athen dementierte Schröder allerdings gegenüber der WAZ.
Henning Matriciani: Dreimal sah der 22-Jährige in dieser Saison von der Bank zu, am vergangenen Wochenende schaffte er es erstmals nicht ins Aufgebot. Stattdessen verteidigte Matriciani für die U23. An seiner Rolle als Ergänzungsspieler wird sich voraussichtlich nichts ändern. Bleibt Matriciani im Verein, könnte ihm seine Flexibilität und seine Mentalität etwa bei Ausfällen in der Defensive zu einigen Einsätzen verhelfen.
Außerdem bislang außen vor: Mehmet Aydin. Das 20 Jahre alte Eigengewächs muss sich auf der rechten Abwehrseite hinter Neuzugang Cedric Brunner anstellen, der Trainer Frank Kramer aus Bielefeld kennt und bislang stabil performt. Beim 0:0 gegen Wolfsburg kam Aydin zu einem dreiminütigen Kurzeinsatz, davor wurde er nur im DFB-Pokal eingewechselt. Bei den ersten beiden Saisonpartien stand der U20-Nationalspieler nicht im Kader. Aydin sammelte Spielpraxis in der U23.