„Ich bin schon einer, der seine Meinung sagt. Ich bin aber auch einer, der zugibt, wenn er einen Fehler gemacht hat. In dem Fall habe ich einen Fehler gemacht. Ich habe die große Dimension des Rechtes, des Sportrechtes, des e.V.-Rechtes nicht auf dem Schirm gehabt und auch nicht begriffen. Da bin ich ehrlich“, sagte Julian Nagelsmann dem TV-Sender Sky am Rande des Bundesligaspiels gegen den FC Augsburg und betonte: „Sorry an Freiburg, sorry an Christian“.
Nach dem Münchner Wechselfehler vor einer Woche hatte der Bayern-Coach Kritik am Sportclub geübt, nachdem dieser nach dem 1:4 gegen die Münchner Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt hatte. Dafür erntete Nagelsmann harsche Kritik von Streich: „Es kann nicht sein, dass es drei Parteien sind. Zwei machen einen Fehler, keinen unerheblichen Fehler. Was überhaupt nicht schlimm ist. Jeder macht Fehler. Ich mache auch Fehler. Und nachher ist der Dritte derjenige, der dann noch von gewissen Leuten, teilweise von denen, die die Fehler gemacht haben, an den Pranger gestellt wird. Das ist ein absolutes Unding. Das haben wir sehr genau vernommen.“
Streich verwies darauf, dass die SC-Vorstände allein schon wegen ihrer Treuepflicht und der persönlichen Haftung so handeln mussten.
Nagelsmann äußerte die Hoffnung, dass persönlich nicht das Verhältnis zu Streich leide. Er wolle ihn auch anrufen. Das DFB-Sportgericht hatte den Freiburger Einspruch schließlich abgewiesen.
Unterdessen kritisierte Sky-Experte Dietmar Hamann, dass Nagelsmann vor den umstrittenen Äußerungen nicht besser vom FC Bayern aufgeklärt worden war. „Was ist mit der Kommunikationsabteilung vom FC Bayern? Wie kann das sein?“ Dem Coach bescheinigte Hamann indes „ein Zeichen von Stärke, ein Zeichen von Größe, was ich in der Vorstandsetage der Bayern vermisst habe“.