Eigentlich hatte Peter Knäbel, Sportvorstand beim FC Schalke 04, vor wenigen Tagen alle Zweifel aus dem Weg geräumt. „Wir haben definitiv die feste Absicht mit Dimitrios Grammozis in die neue Saison zu gehen“, sagte der 54-Jährige am Sonntag bei Sky90. Doch nun kam raus: Die Knappen wollten offenbar Paderborn-Coach Steffen Baumgart als neuen Cheftrainer verpflichten. Das berichten die "Bild" und der "Express". Auch die WAZ hat sich in einem Faktencheck mit dem jetzigen SCP-Coach auseinandergesetzt.
Bewahrheitet sich diese Information, ist dies als Misstrauensvotum gegen Grammozis (Vertrag bis 2022) zu werten. Auch dürfte damit zweifelhaft sein, ob der 42-Jährige noch eine Zukunft in Gelsenkirchen hat und zur neuen Saison, in der 2. Bundesliga, als Trainer an der Schalker Seitenlinie stehen wird.
Wie die Bild schreibt, warfen die Königsblauen auf den letzten Drücker ihren Hut im Kampf und den begehrten Baumgart in den Ring. Der 46-Jährige hatte zu diesem Zeitpunkt aber schon länger mit dem 1.FC Köln verhandelt, unterschrieb dort am Dienstag einen Zweijahres-Vertrag bis Sommer 2023.
Hoffenheim-Pleite als potenzieller Indikator
Seitdem feststeht, dass der FC Schalke am Saisonende – nach über 30 Jahren in der Bundesliga – den Gang ins Unterhaus antreten muss, geht es für Knappen-Coach Grammozis lediglich darum, sich mit seiner Mannschaft würdevoll zu verabschieden.
Danach sah es am vergangenen Samstag in Hoffenheim (4:2) rund 45 Minuten lang aus: Schalke führte zur Pause mit 2:0 und zeigte eine ordentliche Leistung. Im zweiten Durchgang zeigten die Königsblauen allerdings ihr bekanntes Gesicht, brachen komplett ineinander zusammen und fingen sich binnen 17 Minuten vier Gegentore. Auch das könnte für Knäbel und Schalkes neuen Sportdirektor Rouven Schröder ein Indikator dafür gewesen, sich nach einem Plan B umzusehen.
Ergbit eine Tedesco-Rückkehr Sinn?
Stellt sich die Frage, welche Optionen sich in Gelsenkirchen nach Baumgarts Köln-Entscheidung bieten. Domenico Tedesco wäre so eine. Der 35-jährige Ex-S04-Trainer verlässt seinen aktuellen Klub Spartak Moskau zum Saisonende und wäre somit ab Sommer vereinslos. Tedesco ist bei den Fans noch immer beliebt, feierte mit den Knappen in der Saison 2017/18 sogar die Vizemeisterschaft und kennt die 2. Liga aus seiner Zeit beim FC Erzgebirge Aue. Könnte er den Schalker Neuaufbau bewältigen? Oder bleibt es doch bei Dimitrios Grammozis? Fragen, mit denen sich die Blau-Weißen offenbar doch nochmal genauer beschäftigen müssen...