Den 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg sicherte ein irreguläres Tor von Stefan Kießling. Der frühere Nürnberger hatte bei seinem Treffer in der 37. Minute klar im Abseits gestanden.
Den Franken wurde im 100. Bundesliga-Spiel unter Trainer Dieter Hecking trotz einer ordentlichen Leistung wieder ihre Auswärtsschwäche zum Verhängnis: Nach nur einem Punkt aus den letzten sechs Spielen in der Fremde können sie sich weiterhin nicht von den Abstiegsplätzen absetzen.
Beide Teams hatten unter der Woche deutliche Siege gefeiert - Bayer 4:1 in Bremen, Nürnberg 4:2 gegen Hoffenheim - und gingen entsprechend mit unveränderten Aufstellungen ins Spiel. Bei den Leverkusenern, die Hecking unter der Woche als "Nürnberger Filiale" bezeichnet hatte, begannen somit in Stefan Reinartz, Philipp Wollscheid und Kießling drei der vier ehemaligen Nürnberger, Jens Hegeler folgte ab der 62. Minute. Bei den Gästen stand in Hanno Balitsch dafür auch ein früherer Leverkusener auf dem Platz.
Im ersten Durchgang hielten die Franken das Spiel vor 29.325 Zuschauern mehr als offen und hatten vor dem 0:1 sogar die beiden besten Chancen. In der 27. Minute schoss Timo Gebhart den Ball nach schönem Doppelpass mit dem als zweite Spitze aufgebotenen Hiroshi Kiyotake aus acht Metern völlig freistehend über das Tor. Drei Minuten später traf Kiyotakes Sturmpartner Sebastian Polter nach Flanke von Timothy Chandler per Kopf die Latte.
Bei Bayer lief nach ordentlicher Anfangsphase ausgerechnet dann nichts mehr, als die zuvor gegen die geplanten Fangesetze protestierenden Bayer-Anhänger nach 12 Minuten und 12 Sekunden ihren Block betraten. Immer wieder versuchte es der Europa-League-Teilnehmer über die starke rechte Seite, auf die neben Daniel Carjaval und Gonzalo Castro auch immer wieder Lars Bender drängte, und waren so zu leicht auszurechnen.
Pech hatten die Rheinländer, als Schiedsrichter Markus Schmidt nach einem Foul von Club-Torhüter Raphael Schäfer an dem vor Spielfreude nur so strotzenden André Schürrle keinen Elfmeter gab (5.). Acht Minuten vor der Pause irrte sich Schmidt aber noch gravierender und diesmal zu Bayers Gunsten: Kießling, an dem das Spiel bis dahin völlig vorbeigelaufen war, hatte nach dem Zuspiel von Schürrle klar im Abseits gestanden, dennoch durfte er seinen neunten Saisontreffer und sein bereits achtes Tor gegen den Ex-Klub erzielen.
Der Club kam dennoch unerschüttert aus der Pause und hatten in der 50. Minute gleich die Chance zum Ausgleich, doch Mike Frantz verzog aus spitzem Winkel. Ab der 62. Minute brachte Hecking in Tomas Pekhart und Robert Mak zwei frische Offensivkräfte, während bei Bayer Hegeler für Schürrle kam. Das Spiel plätscherte im zweiten Durchgang jedoch ohne viele Höhepunkte vor sich hin. In der 85. Minute verpasste Bayer-Kapitän Simon Rolfes das 2:0 nur knapp, als er aus der Distanz den Pfosten traf.