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Gnade oder Strafe für den Dieb?

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Fortuna: Zwist im Klub über die Härte der Gangart
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Diese Nachricht sorgte vor wenigen Tagen für Aufsehen: Die Fortuna will den Elfmeterpunkt-Dieb verklagen - es soll um eine Forderung von rund 50.000 Euro gehen.

Im Relegationsrückspiel gegen Hertha BSC waren Millionen TV-Zuschauer Zeuge, wie der Fortuna-Fan während des verfrühten Platzsturms den Punkt aus dem Rasen stach und mitnahm. Finanzvorstand Paul Jäger wollte es erst dabei belassen, es sei "ein armer Kerl", der mit seiner Frau zudem das zweite Kind erwarte. Doch als sich der Dieb kürzlich in den Medien feiern ließ war für die Verantwortlichen "Schluss mit lustig".

Es hat sich ausgemitleidet

Der Elfmeterpunkt-Dieb war zum bundesweiten Symbol für die Dummheit der Düsseldorfer geworden. Als die Fans den Platz gegen Ende des Relegationsrückspiels am 15. Mai zu früh stürmten, zeigten die TV-Kameras ausführlich die Bilder, wie ein junger Mann den Elfmeterpunkt ausgrub und freudestrahlend damit verschwand. Der als „Sascha K.“ bezeichnete Dieb hatte in einem Interview unter anderem in der Boulevardzeitung „Express“ davon gesprochen, dass man vom Elferklau noch in 50 Jahren sprechen werde. "Wir sind freudestrahlend auf den Platz gelaufen, um den Aufstieg zu feiern. Da habe ich die Gunst der Stunde genutzt." Er habe nie etwas tun wollen, was dem Verein schade.

Die Begegnung der Fortuna gegen Hertha BSC war damals indes nur unterbrochen und nicht beendet. Die Berliner gingen auf gerichtlichem Wege gegen ihr sportliches Scheitern vor, sahen in der Gesamtheit – Zuschauer auf dem Platz, beschädigter Rasen – irreguläre Bedingungen für eine Fortsetzung der letzten Spielsekunden. Immerhin stand es 2:2, ein Treffer hätte ihnen den Bundesliga-Klassenerhalt beschert.

Klagen oder nicht klagen, das ist hier die Frage

Erst nach einem Gerichtsmarathon stand die Fortuna als Aufsteiger fest, musste aber wegen des Platzsturms und dem vorherigen Abbrennen verbotener Feuerwerkskörper durch ihre Fans zwei Spiele mit Teilausschluss hinnehmen sowie 150 000 Euro Geldstrafe hinnehmen. Sechs Monate später geht die Geschichte weiter, die Fortuna will klagen. Offenbar ist man sich im Klub aber nicht ganz einig, wie am Tag nach der Mitgliederversammlung durchsickerte. Die Klage werde zwar weiter verfolgt, hieß es, der Verein biete dem Täter das Gespräch an. Von einer 50.000-Euro-Forderung war nicht mehr die Rede, und im Internet hatte sich zuvor ein Entrüstungssturm auf den Facebook-Seiten des Vereins entwickelt. Tenor: Die Fortuna verklagt den eigenen Fan.

Fans und Mitglieder befürworten die Klage

Jäger hat die Strömungen anders wahrgenommen, möchte den Elfmeterpunkt-Dieb auch nicht als Fan bezeichnen. Andere Anhänger hätten ihn wissen lassen: „Wenn ihr den nicht verfolgt, dann braucht ihr auch bei anderen Ausschreitungen nicht mehr aktiv zu werden.“ Jäger glaubt an die Rückendeckung von rund 90 Prozent der Mitglieder und Fans für die Klage. Der brausende Beifall auf der Mitgliederversammlung mag ihn dabei bestätigt haben, die Klage auch als Abschreckungseffekt weiter zu verfolgen.

Hinweis: Das zuerst veröffentlichte Foto gehörte zu der Partie gegen Hertha BSC, die zu erkennende Person war aber nicht der "Dieb" des Elfmeterpunktes.

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