Offensichtlich noch beflügelt vom spektakulären 4:4 gut eine Woche zuvor bei Borussia Dortmund besiegten die Schwaben den FSV Mainz 05 verdient mit 4:1 (1:1) und stehen damit zumindest bis Sonntagnamittag mit 43 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz.
Die Treffer für die klar überlegenen Gastgeber erzielten Vedad Ibisevic (49.) und Zdravko Kuzmanovic (65., Foulelfmeter) - zuvor hatte Tamas Hajnal (8.) die Mainzer Führung durch Andreas Ivanschitz (3., Foulelfmeter) ausgeglichen. Den Schlusspunkt setzte Ibisevic (85.).
Vom Anpfiff an entwickelte sich vor 55.100 Zuschauern in der Stuttgarter Arena ein munteres, temporeiches Spiel, auf das Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) schon früh Einfluss nahm. Nach einem harmlos aussehenden Zweikampf zwischen Stuttgarts Innenverteidiger Georg Niedermaier und dem Mainzer Julian Baumgartlinger entschied er auf Hinweis seines Assistenten zum Entsetzen der Gastgeber, aber durchaus berechtigt auf Foulfelfmeter. Ivanschitz verwandelte sicher.
Die Mainzer tauchten nach dem Führungstreffer nur noch sporadisch in der Nähe des Stuttgarter Tores auf, allerdings hätte der gut aufgelegte Eric-Maxim Choupo-Moting kurz vor der Pause das 2:1 erzielen können: Sein Schuss ging um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Auch der eingewechselte Adam Szalai hatte einen weiteren Treffer für die Mainzer (61.) auf dem Fuß. Beide Male aber wäre dies dem Spielverlauf nicht gerecht geworden. Denn nach dem Ausgleich durch den ersten Saisontreffer von Hajnal war der VfB deutlich überlegen.
Die Gastgeber hatten den frühen Rückstand locker und schnell weggesteckt. Sie erspielten sich nach dem 1:1 ein Übergewicht, beherrschten weitgehend das Mittelfeld, griffen schnell, schnörkellos und variabel an - hatten allerdings zunächst Pech im Abschluss: Ivanschitz schlug den Ball nach einem Kopfball von Martin Harnik noch von der Torlinie (29.), kurz danach traf der Österreicher auf Vorlage von Julian Schieber nur die Latte (34.).
Dass Mainz mit einem Unentschieden in die Pause gehen konnte, lag dann erneut an Schiedsrichter Gräfe, der einen Treffer von Ibisevic wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht anerkannte (42.). Kurz nach der Pause gab es dann keine zwei Meinungen mehr: Mit einem Hechtsprung köpfte der Bosnier eine Flanke von Gotoku Sakai ins Tor. Und nach einem ungeschickten Einsteigen von Elkin Soto gegen Harnik und dem zweiten Elfmeterpfiff von Gräfe machte Kuzmanovic dann schließlich alles klar.
Kuzmanovic, Hajnal und Ibisevic waren die besten Stuttgarter. Aufseiten der Mainzer ragte allenfalls Choupo-Moting heraus.