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Schalke: Rätsel Raúl
Duell der großen Siebener ging an Ribery

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Schalke: Raúl schwächelt in den Top-Spielen
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Franck Ribery lächelte, als er am Sonntag nach dem 2:0 über Schalke die Arena verließ. Wieder einmal hatte es der Münchner Star allen Kritikern gezeigt.

Vorher hatte der französische Fußball-Zauberer dort einmal mehr seine große Show geboten und dem Krisengerede im notorisch aufgeregten München vorerst ein Ende bereitet.

So schnell geht es bei den Bayern. Vor dem Verfolgerduell zwischen dem bis dahin Tabellendritten und dem nach wie vor Viertplatzierten der Bundesliga hatte noch eine gewisse Weltuntergangsstimmung in München geherrscht. 90 Minuten und ein verdientes 2:0 über den harmlosen FC Schalke später ist das Vertrauen in die urbayerische Stärke schon zurück.


Der Kampf um die Meisterschaft hat nach dem 23. Spieltag neu begonnen und der deutsche Rekordmeister ist nicht gewillt, die nach Münchner Verständnis fest zum eigenen Trophäenschrank gehörende Schale ein zweites Mal nach Dortmund abgeben zu wollen.

„Es war wichtig, gegen eine gute Mannschaft wie Schalke zu gewinnen“, freute sich der alles überragende Doppeltorschütze Ribery. „Wir müssen ruhig und locker bleiben, und so spielen wie am Sonntag. Dann kann man alles schaffen. Wir sind wieder dabei, aber wir dürfen keinen Fehler mehr machen und müssen alles gewinnen.“

Mit einer einzigen kleinen Geste beendete der rasende Linksaußen auch die nach seinem in Basel verweigerten Handschlag aufgekommene Diskussion über zu viel Egoismus in den Reihen der Bayern-Stars. Ribery beeindruckte zwar gegen Schalke mit seiner individuellen Klasse, spielte aber, wie sein Pendant Arjen Robben, auch sehr mannschaftsdienlich.

Und um auch jedem der 69.000 Zuschauer im Stadion zu demonstrieren, dass zwischen ihm und seinem Trainer alles in Ordnung sei, nahm Ribery nach dem Führungstor zum 1:0 die Aufforderung Heynckes’ zur Gratulation gerne an, ehe der Außenstürmer ins Bad der Menge eintauchte.

„Ich habe mit Franck vor dem Spiel ein gutes Gespräch gehabt. Das war ebenso notwendig wie offenbar befruchtend“, erklärte der Fußballlehrer erleichtert. „Wir haben im Hotel gut gesprochen. Da ich oft 90 Minuten spiele, kann der Trainer mich ruhig mal auswechseln, aber wir müssen kommunizieren“, bestätigte Ribery den Kuschelkurs mit Heynckes.

War der Klassiker im Vorfeld zum Duell der beiden Top-Torjäger Mario Gomez und Klaas-Jan Huntelaar (jeweils 18 Treffer) ausgerufen worden, konzentrierte sich die Analyse nach der einseitigen Partie auf den Vergleich zwischen den Stars mit der Nummer sieben auf dem Rücken – Ribery und Raúl. Während der Franzose in Galaform verzückte, tauchte der Spanier einmal mehr in einem Spitzenspiel völlig unter.

Die Schalker Noten vom 0:2 in München:

Ein Problem, das sich wie ein roter Faden durch den bisherigen Saisonverlauf zieht. Wenn der Senor wie beim 5:0 im Heimspiel gegen Werder Bremen (17.12.11) zur großen Fußballkunst einlädt, liegen ihm die Schalker Fans zu Füßen und der Ruf nach einer baldigen Vertragsverlängerung mit dem 34-Jährigen wird laut. Doch die Schalker Schwäche im Vergleich mit den Top drei der Bundesliga – fünf der sechs bisherigen Duelle gegen Bayern, Dortmund und Gladbach gingen chancenlos verloren – spiegelt sich auch in der jeweiligen Leistung ihres Superstars wider.

Die Erkenntnis, dass Raúl seine unbestrittene Klasse nur noch in weniger bedeutenden Spielen abruft, macht die Sache für die Verantwortlichen in Gelsenkirchen nicht gerade einfach. Denn Raúls Zukunft auf Schalke ist inzwischen zum Politikum geworden. Die emotionalen Anhänger würden Manager Horst Heldt kaum verzeihen, wenn er sein Angebot an den Publikumsliebling von Bedingungen abhängig machen sollte, die der ehemalige Königliche aus Madrid unter seiner Würde empfinden könnte.

So ist auf Schalke, wo in der zweiten Amtszeit von Trainer Huub Stevens bisher einer außergewöhnliche Harmonie herrschte, der Redebedarf plötzlich größer geworden als bei den Bayern.

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