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Gladbach: EM 2012
Mike Hanke im DFB-Team - passt das?

Gladbach: Mike Hanke im DFB-Team - passt das?
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Mike Hanke wird mehr und mehr zum Sinnbild der überraschenden Gladbacher Metamorphose. Und plötzlich wird sein Name sogar mit der EM 2012 in Verbindung gebracht.

Als sich die deutsche Nationalmannschaft unlängst zu ihren Marketingtagen traf, da gewährte Bundestrainer Joachim Löw erste Einblicke in seine Kaderplanungen für die anstehenden Europameisterschaft in Polen und der Ukraine. Große Überraschungen werde es nicht geben. Wer noch auf den Zug aufspringen wolle, der müsse schon "fantastisch gut spielen". Kein Wunder, funktionierte die DFB-Auswahl zuletzt doch derart gut, dass mitunter nur noch darüber spekuliert wird gegen welchen Gegner sich das Team am 1. Juli den Titel sichern wird.

Mittelfeld und Angriff verschmelzen

Einer, dessen Akte beim DFB wohl schon ordentlich Staub angesetzt hat, könnte nun eben jenes Kriterium erfüllen und einen Platz im 23-köpfigen Aufgebot ergattern. Die Rede ist von Mike Hanke. der 28-jährige Angreifer von Borussia Mönchengladbach spielt die bislang stärkste Saison seiner Karriere und steht symbolisch für den Aufschwung der Fohlen, die sich binnen eines Jahres vom Fast-Absteiger zum Tabellendritten entwickelt haben.

Im November 2007 (4:0 gegen Zypern) bestritt Hanke sein letzes Spiel im DFB-Team.

Doch wie realistisch ist eine Nominierung des gebürtigen Hammers? In Zeiten, in denen die Grenze zwischen dem klassischen Stürmer und stürmischen offensiven Mittelfeldspielern immer undeutlicher wird, müssen für eine Beantwortung der Frage schon beide Mannschaftsteile, Mittelfeld und Angriff betrachtet werden. Nimmt man die WM 2010 als Maßstab, dann gibt es dort insgesamt zwölf Plätze zu vergeben. Sechs davon entfielen damals auf Angreifer, wobei dazu auch Lukas Podolski und Thomas Müller zählten, die inzwischen jedoch in der Kategorie „Mittelfeld“ auftauchen.

Gesucht: Ein Backup für Gomez und Klose

Bei den Testspielen gegen die Ukraine und die Niederlande im November 2011 waren unter „Angriff“ nur noch Mario Gomez, Miroslav Klose und Cacau aufgelistet. Es deutet also alles darauf hin, dass der Bundestrainer – neben seinen Top-Stürmern Gomez und Klose – nur einen weiteren Spieler beruft, der ganz offiziell als Angreifer betitelt wird. Während Gomez und Klose allerdings eher die Rolle des Strafraumstürmers ausfüllen, werden an den Backup andere Anforderungen gestellt. Laufstark, ball- und passsicher und spielintelligent soll er sein. Torgefährlich natürlich auch, aber eben kein klassischer Knipser.


Die Liste der Bewerber für diesen Platz, die in der jüngeren Vergangenheit eine Rolle im DFB-Team gespielt haben, ist überschaubar und letztlich weist sie nur Cacau auf. Der Stuttgarter, der 2009 sein Debüt im DFB-Team feierte und seitdem 21 Partien absolvierte, spielt allerdings eine durchwachsene Saison beim VfB und hat unter Bruno Labbadia keinen Stammplatz. Die Leistungen von Leverkusens Stefan Kießling, der bei der WM 2010 im Kader stand, insgesamt aber seit seinem Debüt 2007 erst sechs Partien für Deutschland bestritt, schwanken stark.

Cacau hat die besten Karten

Bleibt, so meinen einige, als sinnvolle Alternative also nur Mike Hanke, der, wird ausschließlich die aktuelle Form betrachtet, sicherlich die Nase vorne haben müsste. Löw gab vor einigen Wochen auch zu Protokoll, dass er die Leistungen des ehemaligen Schalkers durchaus registriere. Der Blondschopf selbst freilich meldet keine Ansprüche an, was vielleicht auch einen Hinweis auf seine positive Entwicklung gibt, fiel er früher doch häufig durch große Worte auf (Zitat Hanke: „Wir (Schalke) brauchen keinen Kuranyi, weil wir einen Hanke haben.“).

Wer die Personalpolitik in der Nationalmannschaft kennt, der weiß aber auch, dass die Verantwortlichen nicht nur kurzfristige Trends beurteilen, sondern einen sehr langen Zeitraum als Bewertungsgrundlage heranziehen und die Balance innerhalb der Mannschaft dabei eine große Rolle spielt. Aus diesem Grund ist voraussichtlich weiterhin Cacau erste Wahl bei Jogi Löw und Hanke bleibt nur die Rolle des Außenseiters. Doch wer weiß: Überrascht hat er in den letzten Monaten schon oft.

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