Trotz erneuter Unterzahl hat der VfL Wolfsburg zurück in die Erfolgsspur gefunden. Beim 1:0 (0:0) gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Kaiserslautern feierte der deutsche Fußball-Meister von 2009 den ersten Sieg gegen die Pfälzer seit fast sieben Jahren.
Der VfL, für den Ashkan Dejagah traf (63.), hat nach sieben Spielen nun neun Punkte auf dem Konto, der FCK hat mit fünf Zählern nur einen Vorsprung auf den letzten Platz. Dabei hatte VfL-Innenverteidiger Sotirios Kyrgiakos in der 45. Minute wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen. Es war der zweite Platzverweis innerhalb einer Woche für die Wolfsburger. Beim 1:3 in Hoffenheim am vergangenen Wochenende hatte Torhüter Marvin Hitz Rot gesehen.
Für Srdjan Lakic, der in der vergangenen Saison 16 Tore für den FCK schoss und nach Bekanntgabe seines Wechsels nach Wolfsburg wüste Beschimpfungen über sich hatte ergehen lassen müssen, war es ein ruhiges Wiedersehen mit seinem Ex-Klub. Der Kroate spielte unauffällig. Am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison hatte er beim 2:1-Sieg der Roten Teufel in Wolfsburg mit seinem Tor zum 1:1 die Niedersachsen noch tief in den Abstiegsstrudel geschossen.
Mit dem 3:1 gegen den FSV Mainz 05 vom vergangenen Wochenende im Rücken begannen die Gäste durchaus selbstbewusst und versteckten sich keineswegs. Nach einem Missverständnis des Wolfsburger Nationalspielers Christian Träsch mit Innenverteidiger Alexander Madlung gab Lauterns Stürmer Dorge Kouemaha den ersten Schuss der Begegnung ab, verfehlte jedoch das Tor (9.).
Die Wolfsburger kamen in der ersten Viertelstunde fast gar nicht gefährlich vor das Gäste-Tor. Impulse kamen im Team von Trainer Felix Magath lediglich über die linke Seite von Dejagah und Marcel Schäfer. Den ersten Wolfsburger Torschuss gab Träsch nach 31 Minuten ab.
In der zerfahrenen Begegnung versuchten beide Teams, Sicherheit zu gewinnen, es gelang ihnen jedoch nicht. Dabei machten die Gäste aber mit dem Versuch des schnellen Konterns den gefährlicheren Eindruck, doch auch sie erspielten sich keine klare Torchance.
Den ersten großen Aufreger der Begegnung gab es dann kurz vor dem Halbzeitpfiff, als der Wolfsburger Kyrgiakos nach einer Notbremse gegen den Israeli Itay Shechter die Rote Karte von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer (Herne) gezeigt bekam. Der Grieche hatte seinen Gegenspieler nach einem langen Pass am Trikot gezogen, jedoch fiel der Lauterer auch theatralisch.
Nach der Pause ließen die zahlenmäßig unterlegenen Wolfsburger die Lauterer kommen, ernteten aber nach zwei weiteren Fehlpässen schon Pfiffe des eigenen Publikums. Die Gäste, schon zur Halbzeit mit knapp 60 Prozent Ballbesitz, erspielten sich in Überzahl deutliche Feldvorteile, Torchancen blieben in dem insgesamt schwachen Spiel aber weiter Mangelware.
Nach einer erneuten Kombination von Schäfer auf Dejagah fiel dann überraschend das 1:0 für Wolfsburg. Nach einem schönen Hackentrick flankte Ex-Kapitän Schäfer auf Dejagah, der aus kurzer Distanz einköpfte. Die Gastgeber spielten in der Folge deutlich engagierter. Dem Team von Trainer Marco Kurz war nach dem Gegentreffer dagegen die Verunsicherung deutlich anzumerken.
Beste Spieler waren bei den Gastgebern Schäfer und Dejagah, bei den Lauterern überzeugten Christian Tiffert und Shechter.